Kommunales Energiekonzept des BUND für KA

Stadtleben // Artikel vom 27.01.2008

Der BUND stellt übrigens unter Beweis, dass selbst diese leidige Diskussion für etwas gut ist: Der Umweltschutzverband hat die Kraftwerkspläne zum Anlass genommen, einen Energiespar - Leitfaden für die Stadt Karlsruhe zu erstellen.

„Bausteine eines klimaschützenden kommunalen Energiekonzeptes“ heißt die 24-seitige Veröffentlichung, die jüngst unter anderem an die für Umwelt beziehungsweise Planen und Bauen zuständigen Bürgermeister Siegfried König und Ullrich Eidenmüller verschickt wurde. Hintergedanke: Da ein beträchtlicher Teil des Endenergieverbrauchs in den Kommunen stattfindet, muss Klimaschutz genau hier ansetzen. „Wir sind kein Anti-Verein, wir wollen auch zeigen, wie es anders geht“, so Michael Zoll, Mitinitiator des Leitfadens.

In vier Bausteinen – Energieagentur der Stadt Karlsruhe, Heizenergieeinsparung, Einsatz rationeller Energietechniken und Nutzung erneuerbarer Energien – werden Handlungsmöglichkeiten für die Kommune vorgestellt. Ausgangspunkt ist die Schaffung einer „Energieagentur der Stadt Karlsruhe“ (ENAKA), die als Koordinierungs- und Nahtstelle zur Verwaltung, als Ideengeber, Controlling- und Feedback-Instanz gewissermaßen als „Transmissionsriemen“ bei der Umsetzung eines kommunalen Klimaschutzkonzeptes fungieren soll.

Das Totschlagargument, ökologisches Handeln vertrage sich nicht mit wirtschaftlichen Interessen, hebelt der Leitfaden elegant aus: Der BUND schätzt das Potenzial der möglichen Einsparungen auf etwa 25 Prozent. Angesichts explodierender Energiepreise, so die Argumentation, amortisierten sich die Anfangsinvestitionen über die verringerten Ausgaben für Energie. Charmanter Nebenaspekt: Indem mehr auf „Nega-Watt“, also auf Einsparungseffekte, gesetzt werde, könnten neue Megawatt-Kraftwerksbauten für die kommunale Energieversorgung obsolet werden – wenn die Stadtverwaltung den Leitfaden beherzigt.

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