Kulturfabrik muss warten
Stadtleben // Artikel vom 03.08.2023
Der Kultur fehlt es an Raum in der Stadt.
Während über das Problem Einigkeit herrscht, fallen Lösungen aufgrund der herrschenden Flächenknappheit in Karlsruhe schwer. Das scheint erst recht zu gelten, wenn die Kultur in der direkten Nachbarschaft stattfinden soll. Mit einigem Glück und viel Geduld fand das Bandprojekt in der Alten Molkereizentrale Südwest in Mühlburg die Möglichkeit, auf großer Fläche ein soziokulturelles Zentrum schaffen zu können, das mittlerweile unter dem Namen Kulturfabrik auftritt. Doch noch spielt die Musik vor allem auf dem Papier. Eine Gruppe von AnwohnerInnen aus der Nachbarschaft macht mit Widersprüchen gegen das Projekt mobil. Sie fürchten zusätzlichen Verkehr, Parkplatzprobleme und eine Lärmbelastung durch den Kulturbetrieb.
„Wir haben bis heute schon sechs Monate durch die Widersprüche verloren“, sagt Klaus Bluck, der das Projekt als Vorstand des Bandprojekts vorantreibt. Im April hatte die Stadt eine Bauvoranfrage für ein Kulturzentrum in der alten Molkerei positiv beschieden und zahlreiche Einwände aus der Nachbarschaft abgelehnt; trotzdem steht das Projekt aktuell still, da erneut ein Widerspruch eingelegt wurde. „Es kann sogar passieren, dass das danach noch vor dem Verwaltungsgericht landet. Das wären noch mal Monate an Zeitverzug. Dann ist aber auf dem Rechtsweg Schluss“, sagt Bluck. „Die Ruhe der Nachbarn ist uns wichtig“, betont er auch in einem verteilten Flyer. Dazu wurde die Einfahrt an die Neureuter Straße verlegt und von Seiten des Wohngebiets gesperrt. Zudem wolle die Kulturfabrik „keinerlei Aktivitäten“ im Hof des Geländes durchführen.
„Wir konzentrieren alles in einem Kühlhaus, das gebaut ist wie ein Bunker. Dadurch haben wir zwar weniger Fläche, aber es ist noch weiter weg von Wohngebäuden“, sagt Bluck. Im ersten Schritt sollen etwa 30 Proberäume im Untergeschoss geschaffen werden, danach darüber Ausstellungs- und Schulungsräume sowie Ateliers und Büros entstehen. Erst im letzten Schritt soll im Untergeschoss noch ein Veranstaltungsraum mit Bistro dazu kommen. Der Veranstaltungsraum mit Livebühne soll knapp ein Viertel der insgesamt etwa 2.200 Quadratmeter der Kulturfabrik umfassen. Lärmbelastungen schließt Bluck aus: „Unser Schallgutachten sagt ganz klar, dass bei den Wohnhäusern kein Lärm ankommt – weder vom Verkehr, von der Musik, noch von sonst was.“ Längst nicht alle Menschen in Mühlburg sind gegen die Kulturfabrik: „Ich wäre ein sehr schlechter Bürgervereinsvorsitzender, wenn ich sage, wir wollen keine Kultur. Das wertet doch den ganzen Stadtteil auf und gibt der Jugend Raum“, sagt Massimo Ferrini vom Bürgerverein Mühlburg. Zwar nehme er die Bedenken aus der direkten Nachbarschaft ernst, aber im Vorstand sei man sich einig in der Unterstützung des Kulturvereins.
Innerhalb des Bandprojekts wachse das Unverständnis für die Verzögerungen, berichtet Bluck. In den vergangenen Monaten seien die Preise für Proberäume auf dem freien Markt um fast 30 Prozent gestiegen. Die Musikschaffenden hofften daher dringend auf die neuen Proberäume in der Kulturfabrik. Auch für die direkte Nachbarschaft sei das Kulturzentrum doch die bessere Option für das Gewerbegelände der Molkerei. „Die Kulturfabrik könnte für die Nachbarschaft viel verträglicher sein als die Spedition, die jetzt mit Lkws durch das Wohngebiet fährt.“ -fk
WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL
50. Klosterfest Bad Herrenalb
Stadtleben // Artikel vom 02.08.2025
Kulinarische Bummelmeile, Mittelalterdorf, Kunsthandwerk, Kinderspielmobil, Livemusik u.v.m. – das traditionsreiche „Klosterfest“ in Bad Herrenalb bietet auch im 50. Jahr seines Bestehens ein facettenreiches Programm.
Weiterlesen … 50. Klosterfest Bad HerrenalbCrowdfunding: Otto – die kleine Genossenschaftskneipe
Stadtleben // Artikel vom 23.07.2025
Mitte Februar mussten sich Tobias Hengherr und seine Weststadt-Kneipe mit dem augenfälligen Astra-Schild nach rund zehn Jahren aus Rentabilitätsgründen vom Betrieb verabschieden.
Weiterlesen … Crowdfunding: Otto – die kleine GenossenschaftskneipeBündnis Solidarische Stadt Karlsruhe: Kundgebung gegen Sparpläne
Stadtleben // Artikel vom 22.07.2025
Zum Start der Gemeinderats-Haushaltsberatungen für die Jahre 2026 und ’27 ruft ein parteiunabhängiges Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organisationen zur Kundgebung vor dem Rathaus.
Weiterlesen … Bündnis Solidarische Stadt Karlsruhe: Kundgebung gegen SparpläneGrüntöne 2025
Stadtleben // Artikel vom 20.07.2025
Inmitten der Natur präsentiert das Kulturamt der Stadt Pforzheim unterm folgerechten Motto „Grüntöne“ im Rahmen von „Enz Live“ (s. sep. Tipp) ein Gratisprogramm voller Musik, Theater und Tanz für alle Generationen auf vier Bühnen entlang des Flusses.
Weiterlesen … Grüntöne 2025Lounge 76 am Marktplatz
Stadtleben // Artikel vom 19.07.2025
Nach der erfolgreichen Premiere 2024 eröffnet seit dem 21.6. an vier Samstagen wieder die „Lounge 76 am Marktplatz“ (Sa, 19.7.: DJ Ketch; 16.8.: DJs Dabuz & The Jan; 13.9.: Beatgee & Chris, 14-23 Uhr) mit wechselnden DJs rund um die Pyramide und zusätzlich eine After-Work (Fr, 18.7.: DJs Dabuz & The Jan; 15.8.: Poca; 12.9.: DJ Ketch, 17-23 Uhr).
Weiterlesen … Lounge 76 am MarktplatzKleider- & Bücherbasar Goes Mittwochstreff 2025
Stadtleben // Artikel vom 16.07.2025
Unter den Baumkronen der grünen Insel auf dem Vorplatz veranstaltet das ZKM alljährlich seinen After-Work-„Kleider- und Bücherbasar“.
Weiterlesen … Kleider- & Bücherbasar Goes Mittwochstreff 202520 Jahre „24-Stunden-Lauf für Kinderrechte“
Stadtleben // Artikel vom 12.07.2025
Projektleiterin Julia Stucky im INKA-Interview.
Weiterlesen … 20 Jahre „24-Stunden-Lauf für Kinderrechte“Intro Bingo Show & Kram & Krach
Stadtleben // Artikel vom 12.07.2025
Mit einer Mischung aus Gameshow, Comedy, Musik und klassischem Bingo sorgt die „Intro Bingo Show“ seit Ende Juni für Unterhaltung am Kronenplatz.
Weiterlesen … Intro Bingo Show & Kram & KrachStyles & Sprizz
Stadtleben // Artikel vom 11.07.2025
Zwischen Marktplatz und Galeria Kaufhof präsentiert die Interessengemeinschaft Marktplatz ihr sommerliches Shopping- und Lifestyle-Event mit entspannten Vibes, stylischer Mode und erfrischenden Drinks und inmitten der Innenstadt.
Weiterlesen … Styles & Sprizz
Kommentare
Kommentar von Interessensgemeinschaft Molkerei gegen Veranstaltungen |
Der Journalist Florian Kaufmann hat mit seinem Bericht gegen jegliche Pressegrundsätze verstoßen, indem er bei INKA und auch in der Rheinpfalz diesen unsauber recherchierten und einseitig dargestellten Bericht verfasst hat. Viele der Inhalte sind nachweislich und belegbar unwahr. Florian Kaufmann war unlängst im Vorstand des P8 aktiv. Somit liegen persönliche Verflechtungen und eigene Interessen auf der Hand. Eine schwarze Stunde für Objektivität und Neutralität deutscher Berichtserstattung.
Beispiele falscher Inhalte: Die Nachbarn können heute schon nicht schlafen wegen lautstark stattfindender ungenehmigter Bandproben (Videobeweise). Die Einfahrt wurde bislang nicht auf die Neureuter Straße verlegt. Die entgegen den Behauptungen zahlreich mit dem Auto anreisenden Musiker parken rücksichtslos die Gehwege und Kreuzungen des Wohngebietes zu und hören bei offenem Fenster laut Musik (zahlreiche Fotobeweise). Die Ruhe der Nachbarn ist Hr. Bluck nicht wichtig. Hierzu gibt es zahlreiche belegbare Beispiele. Die im Artikel ausgelobten Quadratmeter weichen weit von den Angaben aus der Bauvoranfrage und der Homepage des Bandprojektes vom Juni nach unten ab (Unterlagen/Screenshots vorhanden). Die nun behaupteten 2.200 qm sind den Anwohnern und ihren Rechtsbeiständen nicht bekannt. Zur Erteilung des Bauvorbescheids wurde nachträglich der nachbarschützende Aspekt ausgeklammert, der explizit im Bebauungsplan festgehalten ist. Aus juristischer und moralischer Sicht ein Unding. Zumal ein reines Gewerbegebiet ohnehin rechtlich nicht an ein reines Wohngebiet angrenzen darf. Der Bürgerverein Mühlburg scheint von anderweitigen Interessen getrieben. Dies hat er ja schon bei der möglichen Ansiedlung eines Bordells in 2018 mit Bravour demonstriert, indem er auch hier gegen die Anwohner gearbeitet hat. Die Lkw des in den 60ern in ein reines Wohngebiet gebauten Mini-Gewerbegebiets durften kurze Zeit nach Aufnahme des Molkerei-Betriebes schon nicht mehr durch das Wohngebiet anfahren. Ebenso wenig dürfen sie es heute. Dies ist eine reine Drohung.
Antwort von INKA Verlag
INKA und Florian Kaufmann haben null gegen „Pressegrundsätze verstoßen“ und es gibt schon gar „keine persönlichen Interessen und persönlichen Verflechtungen“. Das INKA Stadtmagazin hat als einziges Karlsruher Pressemedium bereits zahlreiche Artikel über das Vorhaben geschrieben und im Gegenteil stets eine objektive Berichterstattung gepflegt. Und – bei allem Kultursupport – auch die Anwohnerprobleme stets im Fokus gehabt.
Einen Kommentar schreiben