Kulturhaus @ Passagehof!
Stadtleben // Artikel vom 12.12.2018
In unserer September-Ausgabe stand hinter dieser Headline noch ein dickes Fragezeichen.
Mit Verabschiedung des Doppelhaushalts 2019/20 hat der für den problembehafteten Passagehof äußerst wichtige Themenkreis eine erfreuliche Wendung genommen, nachdem der Gemeinderat zuletzt ja ausgerechnet bei der Kultur so rigoros den Rotstift ansetzen musste. Es ist amtlich: Das auch von uns schon lange vehement geforderte Gemeinschaftsdomizil im Passagehof mit Jazzclub als Untermieter der Kinemathek kommt! Um die alten Kurbel-Kinosäle für Konzertbetrieb und Verwaltung umzubauen und zu sanieren, wird das Kulturhaus im Passagehof (in Erwartung einer kostenkontrollierten Planung) mit 380.000 Euro bezuschusst. Institutionelle Förderung erhalten künftig der von uns seit 2016 massiv redaktionell supportete Verein Panorama für den (Konzert-)Betrieb seines soziokulturellen Zentrums P8 in der Nordstadt sowie der Oststadt-Kulturraum Nun; das Kohi und der Kunstraum Neureut freuen sich über Zuschusserhöhungen. Beim „Stummfilm-Festival“ hielt sich der Rat an die Quasi-Standard-Empfehlung der Verwaltung, den Antrag abzulehnen. Unserer Forderung nach einer sofortigen Rücknahme der Kulturkürzungen wurde damit zumindest in Ansätzen entsprochen, das gilt nicht für die Nachverdichtung.
Fassungslosigkeit hinterließ bei allen sozial Engagierten das Votum gegen eine institutionelle Förderung der Tafel mit 22 zu 19 wegen zu hoher Folgekosten für die mittelfristige Finanzplanung. Der OB stimmte dabei gegen die gesamte SPD-Fraktion mit der CDU und den Grünen: Deren Fraktionsspitzen Leidig und Honné bis zu Rastätter votierten bis auf eine Einzelstimme alle gegen die Tafel – ein geradezu abstoßender Vorgang! Auch unappetitlich ist das im letzten INKA angesprochene Thema „Tabou Jazzkeller“, zu dem wir folgendes Statement von Kulturbürgermeister Albert Käuflein erhielten: „Im Jahr 1997 erwarb die KVVH GmbH das Weinbrennerhaus. Das Gebäude wurde in den Folgejahren nach den Plänen des Büros Oertel Architekten umgebaut.
Dies gilt auch für den Gewölbekeller, der nach den Architektenplänen eine Nutzung für Sitzungen und für Gastronomie vorsah. Der Ausbau erfolgte seinerzeit entsprechend. Seit 2018 wird der Gewölbekeller durch den Verein Tabou bespielt. Vorsitzender ist Lars Dragmanli, ehemaliger Leiter des Hochbauamtes der Stadt Karlsruhe. Nach Informationen des Kulturamtes sind die Veranstaltungen des Vereins nicht öffentlich, sondern für Mitglieder bestimmt, die sich über einen Mitgliedsbeitrag das Recht auf den Besuch der Veranstaltungen sichern. Die Aktivitäten des Vereins werden vom Kulturamt nicht gefördert. Ein entsprechendes Anliegen ist vom Verein nicht an die Stadt herangetragen worden. Da die Veranstaltungen nicht öffentlich sind, würde für eine Förderung auch keine Grundlage bestehen.“ Für uns dennoch ein klarer Fall für die städtische Stabsabteilung Compliance – falls es so etwas überhaupt gibt. Kleiner Tipp: Das KIT hat dazu sogar einen eigenen „Forschungszweig“. -pat/rw
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