Laytbeuis
Stadtleben // Artikel vom 15.04.2015
Dunkle Räume, auf einmal ist es hell.
Unter Surren und Klirren leuchtet das in sich verzweigte, fast rhizomartige Neonröhren-Gebilde im unregelmäßigen Takt auf. Dann plötzlich – immer wieder Dunkelheit, Stille. Ein zufälliger Mechanismus aus Licht und Sound, der den Betrachter regelrecht elektrisiert – so gestalten sich die Rauminstallationen des Zyklus Susurrus Lights der Laytbeuis. Wer letztes Jahr während „Werders Wohnzimmer“ durch die Südstadt zog, kam hieran kaum vorbei.
Hinter dem Namen stecken Sascha Jungbauer, Felix Buchholz und Jonas Beile, alles Studenten der HfG Karlsruhe. Das junge Trio kreiert außergewöhnliche Arbeiten, in die unterschiedliche Interessen und experimentelle Herangehensweisen münden. Genau dieses Zusammentreffen von verschiedenen Hintergründen, Betrachtungsweisen und Ideen macht die Stärke der Laytbeuis und ihrer Arbeiten aus. Trotz aller Individualität der drei Mitglieder bleibt die künstlerische Auseinandersetzung mit der Technik eines der zentralen und gemeinsamen Themen.
Ausschlaggebend hierfür ist jedoch nicht, wie so oft, eine blinde Begeisterung für deren Möglichkeiten und Funktionen, sondern der Versuch eines Herantasten an ihre ureigenen Schwachstellen und Fehler. So werden zum Beispiel in den Rauminstallationen „Susurrus Lights Aggregate“, die in unterschiedlichen Ausführungen nicht nur bei Werders Wohnzimmer, sondern auch in Freiburg beim Art’s Birthday oder in der Gruppenausstellung Hightide im Alten Volksbad in Mannheim zu sehen waren, konventionelle Leuchtstoffröhren ihrer eigentlichen Funktion beraubt und in Mangel- bzw. Überschusszustände versetzt.
Die Eigengeräusche der Röhren werden aufgenommen, verstärkt und so verschaltet, dass Ursache und Wirkung der Licht- und Klangimpulse nicht mehr zu differenzieren sind. Was entsteht, ist somit keine typische Soundvisualisierung, sondern vielmehr eine fragile Installation mit einer organischen Eigendynamik, deren Entwicklungsprozess nicht zu kalkulieren ist. -clr
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