Lüpertz, Majolika & Stadtmarketing
Stadtleben // Artikel vom 13.09.2017
Nach Drucklegung der Sommerausgaben war das beherrschende Thema in Karlsruhe Lüpertz.
Vor der Entscheidung des Gemeinderats hatte ZKM-Chef Peter Weibel einen flammenden Appell dagegen rausgesandt – und obendrein Demokratiedefizite in der Stadtpoltik ausgemacht. Und nannte als weitere Beispiele für die Aushebelung des städtebaulichen Wettbewerbsrechts das KIT (Tschira Stiftung) oder den Dommermuth-Bau am HBF. Weibel unterfütterte dies durch Interviews in der Fachpresse und der deutschen Qualitätspresse von SZ bis Spiegel – so war das Thema auch überregional ein Dauerbrenner. Im Sommer!
Dann wagte sich noch der Kunstkommissionschef und BM Jäger aus der Defensive und erklärte nach der Abstimmung pro Lüpertz, diese sei dagegen gewesen. Es war aber ebenfalls die Kunstkommision der Stadt, die den völlig belang- bis einfallslosen „künstlerischen“ Grundentwurf der Haltestellen durchwinkte. Offenbar ließ sich der Gemeinderat auch von dem positiven Schub für die Majolika locken. Nur: Bei der Majolika bleiben ja bloß rund 100.000 Euro der einen Million Gesamtkosten. Den Rest bilden die Künstlergage plus Unkosten für den Projektbetreiber. Die Investoren können diese Summe dann ja nach sechs Jahren wieder reinbekommen, z.B. durch den Verkauf.
Die Manufaktur hängt derweil weiter am seidenen Faden. Inzwischen wird für einen Kunst- und Kreativpark im Hardtwald geworben. Der Raumbedarf wurde von 7.500 auf 2.500 Quadratmeter reduziert, der jährliche Fehlbetrag von einer Million auf 100.000 Euro. Die Majolika sollte endlich ein kulturelles Nutzungskonzept bekommen, das durch Mieteinnahmen ihre finanzielle Struktur so bessert, dass sie als regulärer Kunstbetrieb der Stadt weitergeführt werden kann. Warum nicht endlich was vorangeht? Das Museum selbst befindet sich in Landeshand; Natur-, Denkmal- und Brandschutz sowie Parkprobleme tun ein Übriges. Auch in der City gibt’s Veränderung: Das Stadtmarketing leiten nun die Geschäftsführer Hoffmann (auch Tourismus) und Martin Wacker (Event- und Marketing GmbH), „City Initiative“-Chef und Citymanager bleibt Sascha Binoth. Dann hoffen wir mal, dass sich was tut in Sachen Stadtentwicklung und Restrukturierung der Innenstadt... -rw
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Kommentare
Kommentar von David |
Wer hat Ihnen denn eingebläut, daß die Haltestellen völlig belang- bis einfallslos gestaltet werden im Grundentwurf? Ich kann eine Google Orgie empfehlen mit dem Stichwort "Allmann Sattler Wappner Architekten". Dazu empfehle ich wärmstens einen realen Besuch der Herz Jesu Kirche in München - das bisher einzige Gebäude unter ihrer Feder, welches ich besucht habe. Weniger ist mehr! Ob die Architekten in Karlsruhe viele Kompromisse (gerade bei Material) eingehen müssen, hoffe ich nicht. Ich freue mich sehr auf ihr "schneeweisses" und reizentleertes Konzept. Dies bietet die perfekte Bühne für das freundlich verspielte, nicht aufdringliche, erst durch Passanten präsente und zumindest in jedes Kindergesicht ein Lächeln zaubernde Farblichtspiel von Ingo Maurer. Den Effekt mit den drei farbigen (Halb)Schatten auf dem Haltestellenboden finde ich genial. Es bringt eine gute Portion Farbe ins Spiel und ergänzt sich hervorragend zu einem harmoniesierendem Gesamtkonzept. Dazu harmonisieren die geplanten neoexpressiven Keramikreliefs weniger, die aus meiner ästhetischen Sicht ein Punkt zu viel sind. Als Kontrast könnte man jedoch hoch anerkennen, daß Herr Lüpertz in seinen Werken gegen Schönheitsideale "ankämpft". Dies ein ästhetischer Grund übrigens, warum sich viele seiner öffentliche Werke (Mozart & Co) nicht willkomen fühlen. Da geht es jedoch nur um Geschmack. Ironische teils humorvolle Kommentare lesen leider die wenigsten Betrachter aus seinen Skulpturen. Auf seine Symbiose (Relief) zwischen Flachware und Skulptur bin ich gespannt. Zudem sind die Haltestellen auch groß genug, daß sich die verhältnissmässig kleinen christlichen Keramiktafeln gut platziert im Gesamtbild sehr zurücknehmen. Somit werden die Besucher nicht zwingend aus ihrer Passivität, ihrer Wartezeit oder ihrem Blick auf die Lichtinstallation-Reaktionen gelockt.
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