Nachgefragt: Doppelhaushalt 2013/2014

Stadtleben // Artikel vom 11.04.2013

Roger Waltz sprach mit Kultu­ram­tsleiterin Dr. Susanne Asche über die Anträge und Haushaltsbeschlüsse des Gemeinderats in Bezug auf die Kulturszene.

INKA: Täuscht der Eindruck oder wurden – nicht nur im Kulturbereich – für die Beratungen des Doppelhaushaltes nochmals eilig die Bleistifte gespitzt, was neue Anträge betrifft?
Dr. Susanne Asche: Tatsächlich stellten die Fraktionen des Gemeinderates sehr viele Anträge, die fast alle Bereiche des städtischen Lebens betrafen. Wir erlebten eine sehr konstruktive und lebendige Haushaltsdebatte.

INKA: Können Sie einige der Zahlen verraten, die die Kultur betreffen?
Asche: Ja, gerne. Erhöht wurde die bisherige Förderung zum Beispiel für die Literarische Gesellschaft und die Marotte um jährlich jeweils 30.000 Euro. Das Sandkorn bekommt jährlich 25.000 Euro zusätzlich für die interkulturelle Arbeit mit dem Tiyatro Diyalog und das Werkraum-Theater erhält 70.000 Euro im Jahr mehr. Die institutionelle Förderung des Badischen Kunstvereins wurde um 35.000 Euro erhöht, die des Filmboard um 10.000 Euro. Für das Theater Die Käuze wurde für den Umbau von Räumen ein Investitionszuschuss beschlossen. Die „Stummfilmtage“ erhalten in 2013 einmalig 4.000 Euro mehr. Was mich persönlich ebenfalls sehr freut: Der Topf „Schule und Kultur“ wurde um 40.000 Euro aufgewertet.

INKA: Gab es auch ganz neue Anträge zur Förderung?
Asche: Ja, das Kohi am Werderplatz wurde mit 15.000 Euro im Jahr in die institutionelle Förderung aufgenommen. Ein einmaliger Betrag von 30.000 Euro entfällt auf ein Projekt zum Thema „125 Jahre Malerdorf Grötzingen“. Ebenfalls ein einmaliger Betrag sind die 159.000 Euro für die bröckelnde Fassade des Kulturzentrums Tempel.

INKA: Weshalb tragen die 160.000 Euro für die Majolika Manufaktur und die 65.000 Euro Investitionszuschuss für die in der Kreuzstraße geplante zweite Spielstätte des Kammertheaters noch Sperrvermerke?
Asche: Hier bittet der Gemeinderat noch um genauere Wirtschaftlichkeitsprüfungen bzw. Baukostenberechnungen.

INKA: Gibt es denn auch Anträge, die nicht bewilligt wurden?
Asche: Ja, einige wenige; zum Beispiel fand der Antrag auf Erhöhung des Zuschusses der Kinemathek, die im letzten Doppelhaushalt eine große Unterstützung für den Umzug und Umbau erhalten hatte, keine Mehrheit.

INKA: Wenn Sie einen eigenen Wunsch frei hätten, was aktuell die Kulturförderung in Karlsruhe betrifft, wie sähe dieser aus?
Asche: Ich wünsche mir, dass die große Unterstützung des Gemeinderates für die Kultur in Karlsruhe erhalten bleibt und dass wir am Ende dieses Jahres ein von den politischen Gremien beschlossenes Karlsruher Kulturkonzept haben werden.

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