Papierfabrik Palm

Stadtleben // Artikel vom 12.09.2019

Entlang des Rheins bei Maxau und bei Wörth, auf linksrheinischer Seite, gibt es mehrere große Feuerungskraftwerke.

Neben dem Mineralölerzeuger Miro und den Kraftwerksblöcken der EnBW, sind das zwei große Papierhersteller: Stora Enso auf Karlsruher Seite und die Papierfabrik Palm auf Gemarkung Wörth. Das seit 2002 bestehende Werk Palm plant nun eine deutliche Vergrößerung des betriebseigenen Heizkraftwerks. Gegenstand des Bauantrags sind u.a. die Errichtung eines zweiten Kessels „zur Verbrennung von nichtgefährlichen Abfällen“ sowie Neuerungen an der Gasturbine. Die Maßnahmen sollen insbesondere die Verbrennungskapazität für Reststoffabfälle aus der Altpapieraufbereitung erhöhen.

Die Inbetriebnahme ist für Oktober 2021 geplant. Kritiker aus Umweltverbänden befürchten eine großgewerbliche Restmüllverbrennung: Harry Block, BUND-Vorstandsmitglied KA, der über viel Fachexpertise verfügt, lobt beim Palm-Vorhaben einerseits „die exzellente Umsetzung bei dem geplanten Kraft-Wärme gekoppelten Gaskraftwerk“. Er befürchtet aber, dass in Wörth künftig die Reststoffmengen der Altpapieraufbereitung auch aus den anderen Werken der Palm-Gruppe entsorgt werden. Der frühere Karlsruher Stadtrat sagt, dass die Palm-Gruppe beabsichtige, bis zu 17 Tonnen Reststoffe aus der Altpapieraufbereitung zu verbrennen. Er rechnet mit weiteren Emissionen, besonders bei CO2 und bei Stickoxiden in einer ohnedies schon stark belasteten Region.

Firmenchef Wolfgang Palm hatte dagegen geäußert, dass etwa 45 Prozent der Reststoffe aus Wörth selbst stammen würden. Beim Reizgas NOx, in dem auch Palm selbst ein Problem erkennt, liege der Ausstoß der Wörther Anlage „unter ein Prozent der derzeitigen Belastung im Raum Karlsruhe“ insgesamt. Stadt und Landkreis KA werden in dem Bauverfahren als direkte Anlieger nicht angehört. -sj

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