Podiumsdiskussion zur Gemeinderatswahl oder: Ein Aprilabend der Unerkenntnis

Stadtleben // Artikel vom 14.05.2014

Man muss sich nicht zwingend für Fußball interessieren, um diesen 29.4. als einigermaßen unbefriedigend in Erinnerung zu behalten.

Trotz des parallel angesetzten Champions-League-Halbfinales der Bayern gegen Real Madrid geben zahlreiche Unverdrossene einer Podiumsdiskussion zur Gemeinderatswahl den Vorzug.

Im gut gefüllten Stephansaal stellen sich auf Initiative des Bürgervereins Stadtmitte Gabriele Luczak-Schwarz (CDU), Michael Zeh (SPD), Bettina Lisbach (Grüne), Thomas Hock (FDP), Lüppo Cramer (Karlsruher Liste), Friedemann Kalmbach (GfK), Jürgen Wenzel (Freie Wähler), Niko Fostiropoulos (Die Linke), Stefan Schmitt (AfD) und Uwe Lancier (Piraten) ihren Wählern, unter denen sich auch einige Karlsruher Einzelhändler befinden.

Auf der Agenda: Aufenthaltsqualität und Attraktivität der Innenstadt trotz Baustellenterror, und die bangste aller Fragen: Was wird aus dem Stephanplatz? Schnell ist klar, was auf Bürgers Seele brennt. Ungeachtet der losen Tagesordnungspunkte kommt die Zukunft des Karl-Apotheken-Areals schon in der ersten Fragerunde zur Sprache – irgendwo zwischen günstigem Wohnraum für Studenten, Kommunalem Ordnungsdienst und der Sorge um Lärmbelästigung durch Fress- und Sauffeste.

Lediglich zwei Minuten bleiben den Kandidaten für eine Antwort, die nicht selten gleich vier Themenkomplexe auf einmal abzudecken hat, bis der Nicht-Moderator und Bürgervereins-Vorsitzende Rolf Apell verhalten mit dem Glöckchen klingelt. Mauer Erkenntnisgewinn nach zweieinhalb Stunden Sitzung: ein Podium, das (wenig erstaunlich) geschlossen für den unbebauten Stephanplatz eintritt, wobei einzig Stadtrat Zehs provokante Aussage, man dürfe sich „kein Denkverbot“ in Sachen Karl-Apotheke auferlegen, mit „Pfui!“-Rufen bedacht für ein bisschen Stimmung im Saal sorgt. Und die Tatsache, dass man sang- und klanglos untergeht, wenn keiner da ist, der dazwischenhaut. Nicht nur auf’m Platz. -pat

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