Pop-up Store Karlsruhe 2016

Stadtleben // Artikel vom 25.11.2016

Was im Herzen von New York begann, hat jetzt auch den Weg in die Karlsruher Innenstadt gefunden.

Denn Ende November öffnet – passend zur Weihnachtszeit – auf der Kaiserstraße der erste vom Kultur- und Kreativbüro K3 der Stadt Karlsruhe initiierte Pop-up Store. Zwischen Dönerbuden, Friseursalons und Handyläden soll das Storemodell einen kreativen Impuls setzen und der zentralen Einkaufsmeile in der Karlsruher Fußgängerzone neues Leben einhauchen. Für diejenigen, die das Ladenkonzept noch nicht kennen und sich fragen: „Bitte was ist eigentlich ein Pop-up Store?“, hier die Antwort: Es handelt sich um temporäre Geschäftsmodelle, sogenannte Kurzzeitläden, die meist unangekündigt „aufpoppen“, ebenso schnell wieder verschwinden und dazu dienen, leerstehende Verkaufsräume zeitweise zu beleben.

Oft sind es kleine Marken, meist noch unbekannte Labels, die großen Wert auf nachhaltig produziertes, in Handarbeit gefertigtes Design legen. Sie heben sich von der konventionellen Mode von der Stange ab und machen ihre Ware für einen limitierten Zeitraum zugänglich. Der Karlsruher Pop-up Store wird eine Kombilösung aus Café und Laden sein – ein Ort zum Shoppen und Flanieren. Nach dem Motto „What you see is what you get“ dient das Café, das von der Fettschmelze betrieben wird, nicht nur als ein Ort zum Verweilen und Wohlfühlen, sondern auch als Showroom für das umfangreiche Sortiment der Aussteller im hinteren Ladenbereich. Aus dem breit gefächerten Angebot, das von Interior Design über Mode, Schmuck und Fotografie bis zum Kunsthandwerk reicht, kann in Ruhe und in einer ansprechenden Umgebung das passende Geschenk für sich oder seine Liebsten ausgewählt werden.

Das Leuchten-Trio Johannes Müller, Johannes Marmon und Fabian Maier des Labels Nyta sorgt mit minimalis­tischen Designerleuchten für die richtige Atmosphäre im Shop. Vor allem die Lampen Tilt und Fade steht dabei für den Erfolg der 2012 gegründeten Lichtmarke und überzeugen mit ihrer Einstellfreudigkeit auf ganzer Linie! Die drei stellen Ausstellungsstücke ihr vielfach preisgekrönten Leuchten vor, hier kommen also auch Schnäppchenjäger auf ihre Kosten (www.nyta.eu). Daneben schafft es Jungfotograf Matthias Kapica mit stimmungsvollen Schwarzweißbildern, seine bisherigen Reiseerlebnisse durch den asiatischen Sprachraum authentisch festzuhalten – beim Ansehen der Porträts und Landschaftsbilder gelingt der Blick in die Ferne (www.kapica.de). Den passenden Rahmen für Kapicas Bilder bietet das Label Finn, das handgefertigte Posterleisten direkt in Karlsruhe entwirft, die besonders Liebhaber von schlichten und schönen Holzprodukten begeistern. Ein Geheimtipp für die eigenen vier Wände!

Seitlich schaukelnde Schaukelstühle und sechseckige Hocker bestechen durch ihren Charme und verbreiten Gemütlichkeit im Café: Die liebevolle Auswahl an Möbeln und Wohnaccessoires des Family Tree Shop ist ein Paradies für jeden, der schöne Dinge mag (www.familytreeshop.com). Eine weitere Besonderheit, die in der Karlsruher Designerszene und damit auch im Pop-Up Store nicht fehlen darf, sind die funktionalen Möbel von Steckwerk, die ohne Kleinteile einfach zusammengebaut werden können. Das Sortiment reicht von Regalen und Hockern bis zur kreativen Wandgestaltung und zeichnet sich durch raffiniertes Design aus (www.steckwerk.de).

Dazwischen stehen Kleiderständer mit Designermode des Labels AH310: Das Konzept der ursprünglich aus Paris stammenden Gründerin Amélie Hentschel vereint eine Womenswear-Kollektion mit einem „Handmade Caps“-Projekt. Ihre Kleidungsstücke sind individuell anpassbar, da jedes Teil auf Wunsch in Stoff, Länge und Details verändert werden kann und so den eigenen Stil der Kundin unterstreicht. Aber auch die Radlerkappen sind auf Kopfmaß gefertigte Unikate, die das alte ausrangierte Lieblingsshirt im neuen Glanz erstrahlen lassen. Wer selbst ein individuelles Custom-made-Produkt möchte, braucht nichts weiter zu tun als dem Pop-Up Store einen kurzen Besuch abzustatten (www.ah310.com).

Neben dem regulären Verkauf und dem Cafébetrieb soll bis zum Ende der Weihnachtszeit auch eine Reihe von Events, Workshops und Barabenden im Pop-Up Store stattfinden. Für ein gemütliches Frühstück oder einen ausgiebigen Brunch verwandelt sich der Laden jeden Sonntag in ein Frühstückscafé: Die Betreiber der Fettschmelze schließen mit ihrem „Slow Sunday an ihr „Fett Friday“-Feierabend-Format an, um am Sonntagmorgen gemütlich zu schlemmen. Wer lieber Flüssignahrung zu sich nimmt, kommt zum Gin-Tasting von Nick & Nora (Di, 13.12., www.nicknora.de), das von allgemeinen Informationen bis hin zu interessanten Geschichten der zu verkostenden Destillate reicht. Angeboten werden drei bis vier verschiedene Gins, Fingerfood sowie ein Begrüßungsgetränk. Am besten schnell anmelden zur Entdeckungsreise durch die Welt des Gins, da das Tasting nur in kleinen Gruppen angeboten wird!

Dreimal mittwochs (30.11., 7.+14.12., je 19-22 Uhr) ist jeder Schallplatten-Enthusiast herzlich eingeladen zu Jonas Pieroth alias Jagos „Being Broke Record Club“, einem wechselnden Programm zum Thema Schallplatten, das der DJ mit Tauschtreffen, Listening-Sessions und Interviews anreichert. Die Omis vom Wollwerk sind ebenfalls für einen Tag zu Gast im Pop-up Store, schwingen beim laufenden Cafébetrieb ihre Stricknadeln und geben auch gerne hilfreiche Strick-Tipps für diejenigen, die sich diesen Winter ihre eigene Mützenkreation stricken wollen. Alle anderen können die Ohrwärmer direkt vor Ort kaufen oder in Auftrag geben (Fr, 16.12.). Das Pop-up-Konzept lädt Ladenbesitzer und -betreiber, Gründer sowie Akteure der Kultur- und Kreativszene dazu ein, neue Nutzungskonzepte für die Innenstadt vorzustellen, aktiv zu testen und dafür zu begeistern.

Hintergrund ist der stetige Wandel des innerstädtischen Handels und das Wachstum von Online-Vertrieben, Outlet-Centern und Geschäftsflächen außerhalb des Stadtkerns. Der Pop-up Store verschafft als Pilotprojekt leerstehenden Gewerbeflächen durch vorübergehende kreative Nutzungsmethoden neuen Charme und dient als Plattform für ähnliche Betreiber. Zusätzlich zur Möglichkeit der Vermarktung und Präsentation von Produkten der Kultur- und Kreativwirtschaftsszene lädt das Projekt auch die Öffentlichkeit zum Erfahrungsaustausch ein.

Es soll ein Dialog zwischen Bürgern, Einzelhändlern, Start-ups, Kreativszene, Politik und Verwaltung über die Aufwertung der östlichen Kaiserstraße und die „Innenstadt der Zukunft“ angestoßen werden. Über den temporären Effekt hinaus soll das Storemodell demonstrieren, was mit Flächen in der Innenstadt möglich sein kann. Lauter gute Gründe, dem Pop-up Store Karlsruhe einen Besuch abzustatten, Schönes im Laden zu finden und Gutes im Café zu genießen! -siju

Fr, 25.11.-Fr, 23.12., Kaiserstr. 60, Karlsruhe, Laden: Di-Fr 10-19 Uhr, Sa 10-16 Uhr; Café: Di-Do 10-20 Uhr, Fr-Sa 10-24 Uhr, So 10-15 Uhr
www.facebook.com/popupstorekarlsruhe

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