R.I.P. Bernhard „Onuk“ Schmitt
Stadtleben // Artikel vom 13.02.2018
Er war irgendwie schon immer da.
Nun trauern wir um einen tollen Künstler, Fotografen und seelenwarmen Menschen: Bernhard „Onuk“ Schmitt verstarb am 13.1.2018. Noch im September antwortete er auf die Frage „Wie geht’s dir, wir haben dich länger nicht gesehen“ mit unnachahmlichem Humor: „Ich hatte Lungenkrebs.“ Eines seiner Fotos bildete das Cover unserer Winterdoppelausgabe 2017/18. Diese Form seiner Fotoarbeiten waren der Bewegung hinter den Objekten und Dingen gewidmet, Unsichtbarem, Möglichem. Unvergessen ist auch sein Kunstprojekt „recycling-world.eu“, mit dem er 2014/15 zusammen mit Markus Jäger mehrere Seiten unseres kreisrunden Einzelhelden Cityguides gestaltete. Eine Ausstellung hat Bernhard noch vorbereitet, wieder zusammen mit den drei anderen Fotografen, die letztes Jahr zu viert in der IHK ausgestellt haben, nämlich Gustavo Alabiso, Jens Steffen Galster und Makiko. Sie heißt „Revolutionen im Fokus“, zeigt großformatige Fotografien der Gruppe Blickwechsel und läuft im Rahmen der kommenden „Europäischen Kulturtage“ im Regierungspräsidium Karlsruhe. Vernissage: Sa, 21.4., 16 Uhr, bis 1.5. -rw
Er war einer der ganz Großen seiner Zunft und doch hat er nie ein Aufheben darum gemacht. Mitte Januar verstarb der Karlsruher Fotograf und Künstler Bernhard Schmitt und die Kollegen der Journaille wie der Kunstschaffenden trauern um einen äußerst liebenswerten, allseits geschätzten Wegbegleiter. Bernhard Schmitt (auch bekannt als Onuk – ein Anagramm aus dem Vornamen seines von ihm sehr geschätzten Vaters Kuno) war sowohl als Chronist in und um Karlsruhe mit der Kamera unterwegs, veröffentliche Bildbände von seinen Reisen und stellte zuletzt auch im BBK zusammen mit Markus Jäger neueste Arbeiten aus. Schmitt, der immer konsequent in Schwarz auftrat und seine Termine mit einem Fahrrad älteren Baujahrs erledigte, war darüber hinaus ein Fotograf mit einem hoch entwickelten Feingespür, der buchstäblich mit dem Hintergrund verschmolz, wenn er Theaterfotos machte. Eine seltene Kunst, die großartige Szenenaufnahmen zeitigte. Von seinen künstlerischen Fähigkeiten und seiner Zuverlässigkeit abgesehen, schätzten alle an ihm seinen rabenschwarzen Humor, seine situative Schlagfertigkeit, die immer mit einer gehörigen Portion Selbstironie gewürzt war. Nach einem Jahr schwerer Krankheit, hat Bernhard Schmitt, an dem – wie der Badener sagen würde „nie ’was dran war“ – den Kampf aufgeben müssen. Wir vermissen ihn schmerzlich. Jetzt schon. Und das Gefühl wird anhalten. Lange. -hs
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