Schlosslichtspiele 2022

Stadtleben // Artikel vom 18.08.2022

Auch wenn das „Light Festival Karlsruhe“ mit seinen Projection Mappings auf der barocken Schlossfassade in erster Linie ein visuelles Erlebnis ist, spielt der Sound alles andere als eine untergeordnete Rolle.

Dieses Mal steht er dank dem Motto „Music 4 Life“ sogar explizit im Vordergrund. Die von SLS-Ausgabe eins anlässlich „KA300“ an jedes Jahr vertretenen Publikumslieblinge Maxin10sity aus Ungarn verwandeln mit ihrer 2022er Show „Generations“ das Schloss in eine Jukebox, deren visuelle Playlist von der Zeit der Ersten Wiener Schule über den Swing bis hin zum Berliner Techno der frühen 90er reicht. Detlef Heusinger und das SWR Experimentalstudio führen in „Ode“ ausgehend von Beethovens „Ode an die Freude“ aus der „9. Sinfonie“, die uns seit 50 Jahren als europäische Hymne begleitet, mit dem Kinderchor des Cantus Juvenum durch die Ideengeschichte Europas.

Anlässlich der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (31.8.-8.9.), zu dem mehr als 4.000 VertreterInnen von über 350 christlichen Kirchen aus aller Welt in Karlsruhe begrüßt werden, präsentieren ZKM-Chef Peter Weibel und Nikolaus Voelzow eine Geschichte über Schöpfung und Zerstörung: „Wir Menschen sind Fische im Exil“ verlegt die barocke Händel-„Sarabande“ ins elektronische Zeitalter. Aus dem „BBBank-Award für Projection Mapping“, für den sich mehr als 70 Künstler(-gruppen) beworben haben, gehen die drei weiteren Produktionen hervor: „Resilience“ vom Gewinner Atelier V3 führt die SLS-Tradition fort, einen Fokus auf unseren Planeten und den Schutz des Lebensraums zu legen, indem es dieses Gleichgewicht der Natur zwischen Stärke und Zerbrechlichkeit in beeindruckende Bilder packt.

Auf dem Karlsruher Schloss erstaufgeführt wird „Reframing The Structures“ der Dortmunder Künstlerin und Informatikerin Leonie Oridt, die Stadtbild und Technikaspekte vermengt. Ihre Arbeit begleitet Synth-Wave-Musik, die alte Klänge neu reproduziert und an die Atmo von 80er-Jahre-Actionfilmen erinnert. Das baskische Duo Hotaru Visual Guerrilla deutet in „Plethora“ auf abstrakte Weise eine Zukunft an, in der Technologie dazu beiträgt, Harmonie zwischen Menschheit und Natur herzustellen. Neben diesen sechs neuen Shows läuft ein Highlightremix der vergangenen Ausgaben. Zudem laden die „Schlosslichtspiele“ mit einem Gastro-Angebot wieder zum Verweilen ein und auch die gesamte erste „Unesco City of Media Arts“ Deutschlands erstrahlt beim Karlsruher „Light Festival“ erneut. -pat

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