Sebastian Bingel, Barkeeper

Stadtleben // Artikel vom 22.03.2021

Unter Nachtschwärmern ist der Barkeeper stadtbekannt.

Aus Restaurants wie dem Gutenberg und der Szenebar Venus, wo er einige Jahre Betriebsleiter war, u.a. das „Bingel-Bingo“ moderierte und gerne mal die Hüllen fallen ließ, wenn es der Wetteinsatz verlangte. Ein Gute-Laune-Mann eben. Bis zum Gastro-Shutdown war Sebastian Bingel in der Roten Taube beschäftigt. Aber was macht ein Barkeeper in einer Zeit, in der er keine Drinks mixen und Leute bedienen kann? Er entwickelt neue Konzepte: Zwischen den Lockdowns entstand die Idee, der im September 2020 wiedereröffneten Traditionslokal Augustiner durch ein modernes Konzept neues Leben einzuhauchen und die gemütliche kleine Kneipe an der Ecke Lessing-/Sophienstraße erneut als sozialen Feierabendtreffpunkt zu etablieren.

„Dafür haben wir uns mit ‚Schlag den Bingel‘ ein Format überlegt, bei dem die Gäste gegen mich in diversen Spielen antreten dürfen, etwa Billard, Dart, Quiz, Minigolf oder auch Tischtennis. Und wenn sie gewinnen, gehen die Getränke an diesem Abend aufs Haus.“ Außerdem soll ein Get-together für Kulturschaffende an den Start gehen. „So könnte man Kontakte knüpfen und Zusammenkünfte schaffen, die anders vermutlich nicht zustandekommen würden – z.B. wenn der Impro-Comedian mit der Schauspielerin etwas auf die Beine stellt oder die Sängerin mit dem Barkeeper: Sie singt live eine Geschichte, während er die passenden Drinks mixt.“

Zuversichtlich, bald wieder voll durchstarten zu können, ist der 37-Jährige nicht. Trotzdem bleibt Bingel optimistisch, denn wer ihn kennt, weiß, wie schwer es ihm fällt, die Füße stillzuhalten. „Ich versuche, mehr Zeit mit meinem Sohn zu verbringen und möchte mich auch wieder etwas kreativer ausleben“, sagt er. Die Idee für ein Buch mit eigenen Kurzgeschichten schwirrt ihm schon länger im Kopf herum, denn schreiben kann der gelernte Sportjournalist. -siju

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