Smarter Karlsruhe: Das „Dialogforum: Industrie 4.0“

Stadtleben // Artikel vom 18.11.2015

Vorangetrieben durch die Digitalisierung, stehen wir heute an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution.

Gerade in Karlsruhe, wo Informatik, Ingenieurswissenschaften und Wirtschaft aufeinandertreffen, beschäftigt man sich mit dem Schlagwort Industrie 4.0 intensiv –theoretisch wie praktisch. Wie sich die Stadt hier positioniert, hat „Smarter City“-Koordinator Ralf Eichhorn von der Wirtschaftsförderung INKA-Redakteur Patrick Wurster erläutert.

INKA: Was steckt hinter der Initiative „Smarter City“?
Ralf Eichhorn: „Smarter City“ bedeutet, mithilfe digitaler Produkte und neuer Technologien sowohl die Lebensqualität der Bürger zu verbessern als auch die nachhaltige Entwicklung des Produktions- und Industrie-Standorts Karlsruhe zu unterstützen. Dazu wurde ein Innovationskreis eingerichtet, in dem derzeit rund 60 Personen, Institutionen, Firmen, städtische Gesellschaften und Netzwerke vereint sind – von der AVG über das Cyberforum, FZI, KIT und die Karlsruher Hochschulen für Technik und Gestaltung, die Fraunhofer Institute, IHK, IBM, Init, Siemens, Stadtwerke und Volkswohnung bis hin zum ZKM. Wir verwenden bewusst die Steigerungsform, weil Karlsruhe beim Thema „Smart City“ schon ganz weit vorne ist.

INKA: Wo soll die Stadt konkret noch smarter werden?
Eichhorn: Neben dem Smart Quarter, also einem zukunftsfähigen urbanen Lebensraum, der den sozialen, ökologischen und ökonomischen Ansprüchen eines modernen Stadtteils entspricht, stehen derzeit vor allem die Themen Mobilität, Energie und Industrie 4.0 im Fokus. Aus der „Smart City“-Initiative sind beispielsweise mobilitaet.trk.de, das Mobilitätsportal der TechnologieRegion, und das E-Mobilitätszentrum, aber auch die Augmented-History-App „Stadtgeist“ entstanden; Anfang des Jahres wurden die Möglichkeiten eines energieeffizienten Gewerbegebiets am Beispiel des Areals Pfannkuchstraße/Michelinstraße untersucht und ausgelotet, inwieweit man z.B. die Abwärme von Michelin nutzen kann, um ein benachbartes Rechenzentrum zu betreiben oder auch ein Büro zu heizen. Umsetzung und Finanzierung ist dann Sache der jeweiligen Firmen, wobei die dabei entwickelten smarten Geschäftsmodelle in einem zweiten Schritt natürlich auch überregional und global vermarktet werden können, insbesondere in Indien. Unsere Aufgabe als Wirtschaftsförderung besteht darin, die passenden Akteure zusammenzubringen.

INKA: So auch beim kommenden „Dialogforum: Industrie 4.0“. Was steht am 18.11. im Gründerzentrum Perfekt Futur auf der Agenda?
Eichhorn: Die Karlsruher Wirtschaftsförderung, das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes und das Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro K3 haben die Mitglieder der „Smarter City“-Initiative sowie junge Gründer und gestandene Unternehmer, Informatiker und Ingenieure, Vertreter aus Politik und Verwaltung, Querdenker und Netzwerker eingeladen, um in Vorträgen, Best Practices und Diskussionen zu erörtern, welche Chancen Industrie 4.0 birgt, was sie für die Region Karlsruhe bedeuten kann, welche Infrastruktur wir dazu benötigen und wie die neuen Geschäftsmodelle und Produktionswege aussehen können. Konzipiert ist das Forum als kostenlose Expertenrunde, an der auch der interessierte Student teilnehmen kann.

Mi, 18.11., 13-20 Uhr, Perfekt Futur, Karlsruhe
Anmeldung: www.seminaut.de

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