Volkswohnung: Ankaufsprogramm für sozialen Wohnraum
Stadtleben // Artikel vom 02.03.2022
Mit einem Immobilienaufkaufsprogramm will OB Frank Mentrup die stetige Verteuerung der Mietpreise in Karlsruhe bremsen.
„Ältere Hauseigentümer sollen angesprochen werden, die vielleicht noch selbst in Häusern leben und eine sichere Zukunft für ihre langjährigen Mietern wollen“, beschreibt Mentrup die Zielgruppe des Programms. Volkswohnung, Sparkasse und Badische Versicherungen würden pro Jahr jeweils fünf Mio. Euro zur Verfügung stellen, um Wohnungen aufzukaufen und sie dann von der Volkswohnung sanieren und als preisgebundene Wohnungen vermarkten zu lassen. „Wir wollen diese Wohnungen dem Spekulationsmarkt entziehen. Volkswohnung und Sparkasse haben viel geringere Renditeerwartungen als private Immobilienfonds“, sagt das Stadtoberhaupt. Er rechnet, dass mit dieser „kleinteiligen Strategie“ bis 120 zusätzliche Sozialwohnungen in der Stadt möglich sein könnten.
„Wir wissen, wie schwer es ist, die ersten Immobilien zu finden, aber über die Jahre könnte eine ordentliche Anzahl an Wohnungen zusammenkommen.“ Wie viele Wohnungseigentümer in der Stadt Interesse an dem von der Volkswohnung mit „Die schönste Hausaufgabe Karlsruhes“ betitelten Programm haben könnten, vermag Mentrup nicht abzuschätzen. „Ich weiß aber von vielen Mietern, dass einige Eigentümer klagen, wie kompliziert das mit der Betriebskostenabrechnung sei und sie sich eine Sanierung nicht mehr zutrauen würden“, hofft er auf interessierte Eigentümer. „Unsere Zielgruppe sind Eigentümer, die mit den gesetzlichen Vorgaben oder immer komplexerer Haustechnik überfordert sind“, sagt auch der Geschäftsführer der Volkswohnung Stefan Storz.
Den Eigentümern sollen verschiedene Modelle wie ein einmaliger Kaufpreis oder eine Rente mit lebenslangem Wohnrecht angeboten werden, die für Eigentümer attraktiv seien. „Ich keine klare Vorstellung, wie viele Interessierte sich melden“, beschreibt auch Storz seine Unsicherheit über die Attraktivität des Angebots. „Es hat keinen Sinn auf Eigentümer zuzugehen, die ihr Haus schon auf dem Markt anbieten“, gibt sich Mentrup realistisch. Mit den Marktpreisen könne nicht konkurriert werden, zumal bei dem Niveau soziale Wohnungen kaum realisierbar seien. Doch auch durch Neubauten seien preisgünstige Wohnungen immer schwerer zu schaffen. „Wir haben zu wenig Flächen, auf denen wir überhaupt noch neu bauen können“, sagt Mentrup.
Hinzu käme die stetige Verteuerung der Baupreise. Mit dem jetzt vorgestellten Programm sollten daher auch die Potenziale von Altbaubeständen genutzt werden. „Es geht dabei nicht in erster Linie darum, mehr Wohnungen zu bekommen, sondern die Entwicklung am Mietmarkt zu bremsen.“ Wenn etwa in der Südstadt jedes fünfte Haus der Volkswohnung gehöre, wirke das „auf dem Markt bremsend und der Gentrifizierung entgegen.“ Derzeit ist etwa jede zwölfte der 158.000 Wohnungen in Karlsruhe im Eigentum der Volkswohnung. Die Miete in diesen Wohnungen liegt im Mittel bei 6,31 Euro pro Quadratmeter und damit fast halb so hoch wie die durchschnittliche Angebotsmiete in Karlsruhe. Bis 2030 will die Volkswohnung 2.700 zusätzliche Wohnungen schaffen. Etwa eine Mrd. Euro stünden für Investitionen zur Verfügung, sagt Storz. Größere Bauprojekte liefen bereits in Daxlanden, Oberreut, Rheinstetten und Stutensee. Ob das neue Ankaufsprogramm Anklang findet, bleibt abzuwarten. Bei der Vorstellung des Programms in anderen Städten habe Mentrup mit der Idee Erstaunen ausgelöst, sagt er. „Das ist so simpel, wurde aber noch nicht bedacht. Es ist eine neue Idee, den Wohnungsbestand in kleinen Schritten aufzubauen. Ob das erfolgreich ist, hängt von der Bereitschaft der Eigentümer ab.“ -fk
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