„Kix“-Interview mit Kulturbüro-Leiterin Elke Sieber
Wissen & Buch // Artikel vom 06.06.2011
Eine großangelegte Veranstaltung des Kulturamtes und des Stadtjugendausschusses unter Federführung des Kulturbüros und in Kooperation mit über 40 Partnern ist das Kulturfestival für Kinder und Jugendliche.
„Kix“ entfaltet sich ab Mitte Juni mit dem Nymphengarten als zentralem Anlaufpunkt quer über die Stadt. Roger Waltz sprach mit Elke Sieber, Leiterin des Kulturbüros im organisatorisch neu aufgestellten Karlsruher Kulturamt.
INKA: Sie sind seit 2008 die Leiterin des Städtischen Kulturbüros. Für welche Arbeitsbereiche ist es zuständig?
Elke Sieber: Das Kulturbüro ist eine von fünf Abteilungen des von Dr. Susanne Asche geleiteten Kulturamtes. Das Kulturbüro ist zuständig für die institutionelle und projektbezogene Kulturförderung und -beratung, für konzeptionelle Vorschläge wie z.B. zur Kulturwirtschaft, für stadtinterne Aufgaben sowie für Veranstaltungen, die wir in der Regel in Kooperation mit den Kultureinrichtungen und -akteuren durchführen. Und wir unterstützen finanziell, beratend und auch organisatorisch Veranstaltungen, die wir nicht selbst durchführen, wie z.B. die UND oder das neue 3D-Festival „Beyond“. Die vorhandene kulturelle Qualität und Kompetenz in der Stadt ist hervorragend. Wir sehen uns bei unserer Arbeit in erster Linie als Initiatoren, Dienstleiter und Vernetzer.
INKA: Das Stadtmarketing ist ja nun auch eine vollständig städtische GmbH. Ist hier eine engere Verzahnung mit dem Kulturbüro geplant? Erste Kooperationen wie z.B. bei der art-Nacht gab es ja bereits.
Sieber: Wir arbeiten gut mit dem Stadtmarketing zusammen – wenn auch nicht immer sichtbar. Wir informieren uns über Aktivitäten oder beraten uns gegenseitig. Eine sichtbare Kooperation ist die von Ihnen angesprochene art-Nacht.
INKA: Eine der großen Veranstaltungen des Kulturbüros mit vielen städtischen, aber auch privaten Partnern aus dem sozialen wie kulturellen Kontext ist das Kinder- und Jugendfestival „Kix“ im Nymphengarten. Das Gesamtprogramm aus Workshops, Spaß und Kultur ist ebenso spannend wie klug durchdacht – was ist neu 2011 und wie war die Resonanz auf die erste Auflage 2009?
Sieber: Vielen Dank für das Lob. Wir sind stolz auf die tollen Angebote der Kulturpartner, und „Kix“ ist exemplarisch dafür, wie ich unsere Arbeit verstehe: kooperieren, Qualität und Vielfalt zeigen und im Gesamten vermarkten. Ein betreutes Ferienprogramm in Kooperation mit dem Stadtjugendausschuss, die gute Mischung der Angebote, die Vermittlung kultureller Werte und allen Kindern Kunst und Kultur mit Spaß nahebringen – all das sind wesentliche Bestandteile unseres „Kix“-Festivals. Im Übrigen ist das Festival ein Masterplanprojekt. Die Resonanz auf KiX 2009 war sehr gut, wir haben dies sowohl bei den teilnehmenden Kindern als auch bei den beteiligten Kultureinrichtungen per Fragebogen evaluiert. Das Ergebnis war, verkürzt gesagt, dass „Kix“ 2011 wieder stattfinden soll. Es wurde auch angeregt, das Programm auf Jugendliche zu erweitern. Und das ist auch eine der Neuheiten bei „Kix“ 2011: Wir haben in Kooperation mit dem Jubez ein tolles und täglich wechselndes Jugendprogramm im Angebot, welches rund um das Jubez stattfindet. Eine weitere Neuheit ist der zentrale Treffpunkt für das einwöchige Kinderprogramm: Aufgrund der Bauarbeiten auf dem Schlachthofgelände weichen wir in den citynahen Nymphengarten aus. Von dort aus geht’s dann zu den Workshops.
INKA: Für Jugendliche zwischen sagen wir zehn und 14 Jahren ist gesamtgesellschaftlich eher wenig geboten, nicht nur in Karlsruhe. Wo sehen Sie hier über das Festival hinaus Lösungsmöglichkeiten?
Sieber: Ich sehe das kritische Alter, das nicht so leicht für die Kultur zu gewinnen ist, eher zwischen 13 und 17 Jahren. Wir werden uns nach dem Festival speziell unser Jugendprogramm mit den Fragestellungen anschauen: Waren unsere Werbemaßnahmen und Angebote richtig, haben wir die Jugendlichen erreicht etc. Daraus werden wir Strategien entwickeln, wie wir die Jugendlichen stärker an die Kultur heranführen können, denn auch ich sehe hier noch Entwicklungspotenzial.
INKA: Erreichen Sie bei den Workshops auch einen relevanten Anteil aus eher „bildungsfernen Schichten“?
Sieber: Es ist uns wichtig, alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen, egal aus welchem sozialen und gesellschaftlichen Umfeld sie stammen. Speziell auf „Kix“ bezogen: Wir informieren über „Kix“ über verschiedene Kanäle und bei den von unseren Partnern angebotenen Workshops ist für jeden Geschmack etwas dabei. Außerdem akzeptieren wir Bildungsgutscheine. Neben dem Kernprogramm von „Kix“, nämlich kulturelle Ferienbetreuung für Kinder und Jugendliche, haben wir als Schnupperangebote Theateraufführungen gebucht, die wir in direkter Kooperation mit Kinder- und Jugendheimen und weiteren sozialen Einrichtungen anbieten. Dies soll Lust auf Kultur machen und zum nächsten Besuch einer Kulturveranstaltung ermutigen. Die Resonanz darauf ist bisher sehr gut.
Infos: Kulturbüro – Rathaus am Marktplatz, Tel.: 0721/133 40 74, kix@kultur.karlsruhe.de
www.karlsruhe.de/kix
www.jfbw
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