Klimawandel & Rassismus
Bildung & Wissen // Artikel vom 15.09.2020
Mit der Expansion der weißen Gesellschaften in die neue Welt und nach Afrika nahm der Kapitalismus Fahrt auf.
Der Dreieckshandel mit Sklaven, Rohstoffen und billigen Handelswaren legte die Grundlage für die Besitzverhältnisse der folgenden Jahrhunderte: Ein industrialisierter und damit reicher Norden tritt fortan einem rohstoffreichen, aber agrarisch geprägten Süden gegenüber. Auch nachdem offizielle Gleichheit vor dem Recht herrscht gehen die einen als notorische Gewinner und die anderen als dauernde Verlierer aus dem täglichen Warentausch hervor. Dieses bereits von Karl Marx beobachtete Verhältnis wird durch die Klimakrise verschärft.
Über Jahrhunderte zwang die rassistische Weltordnung Menschen mit dunkler Hautfarbe aus Afrika heraus: Vier von fünf Menschen betraten die neue Welt gegen ihren Willen. Heute verkehrt sich dieses Verhältnis: Der Norden hält Menschen zwangsweise im Süden. In Zukunft werden es aller Voraussicht nach mehrere Milliarden Menschen sein, die von Meeresspiegelanstieg, Desertifikation, dem Verlust an Fischgründen, Versiegen von Trinkwasserquellen und Hitzewellen in ihrer Existenz bedroht werden. Auf Fluchtbewegungen hat Europa aber bislang nur eine Antwort: Abschottung um jeden Preis.
Dass diese fast widerstandslos gelingen konnte, legt logische Schlüsse für den Umgang mit Krisen der Zukunft nahe. Die ideologische Waffe für das Projekt der Abschottung ist der Rassismus. War Rassismus einst die Ideologie zur Beraubung und direkten Beherrschung von Menschen, so dient er heute primär dem Entzug von Empathie nach dem Muster der zynischen Parole „Wir können nicht Allen helfen“. Die bürgerliche Kälte, mit der sich die Täter der Klimakatastrophe gegen die fliehenden Opfer aufrüsten, hat einen materiellen Grund: Besitzstandswahrung.
Warum der Kampf gegen die Klimakatastrophe damit zwangsläufig zu einem Kampf gegen den Rassismus wird, erläutert Ethnologe Dr. Felix Riedel, der in seinen Veröffentlichungen Konfliktforschung, Naturkunde und Kulturwissenschaft zusammenführt, bei diesem bestuhlten Outdoor-Vortrag des „Café Noir“-Kollektivs. Die Plätze sind begrenzt, Anmeldung an cafe-noir@riseup.net. -ps/pat
Di, 15.9., 18.30 Uhr, Café Noir, Pennsylvaniastr. 2, Karlsruhe
WEITERE WISSEN & BUCH-ARTIKEL
Angela Mende – Rebalance Yourself
Bildung & Wissen // Artikel vom 20.09.2025
Im Hotel Villa Schindler am westlichen Ufer des Gardasees kann man nicht nur urlauben, sondern auch etwas fürs mentale und körperliche Wohlbefinden tun.
Weiterlesen … Angela Mende – Rebalance YourselfSommerakademie Karlsruhe 2025
Bildung & Wissen // Artikel vom 02.09.2025
Während der „Sommerakademie“ werden die Ateliers auf dem Schlachthofareal zum sechsten Mal zu Orten der Beschäftigung in den unterschiedlichsten künstlerischen und kunsthandwerklichen Disziplinen.
Weiterlesen … Sommerakademie Karlsruhe 2025Die Grötzinger Malerkolonie. Hinaus ins Freie!
Bildung & Wissen // Artikel vom 10.07.2025
„Grüne Buben“ nannte man an der Karlsruher Großherzoglichen Kunstschule jene Maler, die es für ihre Passion in die freie Natur zog.
Weiterlesen … Die Grötzinger Malerkolonie. Hinaus ins Freie!(Sub-)Kultur, Pop & Kunst gegen Rechts
Bildung & Wissen // Artikel vom 07.07.2025
Was können Kunst und Kultur dazu beitragen, dass Menschen für soziale Freiheit und gegen autoritäre Sehnsüchte eintreten?
Weiterlesen … (Sub-)Kultur, Pop & Kunst gegen RechtsMit der VHS Karlsruhe raus in die Natur
Bildung & Wissen // Artikel vom 05.07.2025
Die Tauber ist als naturnahes Gewässer ein Paradies für Kanufahrer und Flusswanderer!
Weiterlesen … Mit der VHS Karlsruhe raus in die NaturGesellschaft für bedrohte Völker
Bildung & Wissen // Artikel vom 04.07.2025
„16 Jahre Massaker von Urumqi – Freiheit für Ilham Tohti“ (Fr, 4.7.,16-17 Uhr, Kirchplatz St. Stephan) ist die Mahnwache zum Genozid gegen die uigurische Bevölkerung in China überschrieben, die eine Reihe an Juli-Veranstaltungen eröffnet.
Weiterlesen … Gesellschaft für bedrohte Völker
Kommentare
Einen Kommentar schreiben