Pilze unter der Lupe

Bildung & Wissen // Artikel vom 23.08.2013

Die Zeichen stehen günstig für ein gutes Pilzjahr 2013.

Das Naturkundemuseum nimmt bis Ende Oktober montags (17 bis 19 Uhr) kostenlos Pilze unter die Lupe (Pavillon/Nymphengarten). Wer Pilze nur von der Pizza kennt und gerade noch Pfifferling von Steinpilz und Büchsenchampignon unterscheiden kann, ist hier gut beraten.

Pilzberatung hat in Karlsruhe Tradition. Schuldirektor Paul Stricker, der 1949 sein Standard-Pilzbuch veröffentlichte, beriet in den 50er-Jahren Sammler kostenlos auf dem Gutenbergplatz und zog mehr als einmal schwer verdauliche oder gar giftige Pilze aus den Körbchen. Und er experimentierte etwa mit dem hübschen, aber ungenießbaren Tintenfischpilz.

„Karlsruhe ist das Zentrum der deutschen Pilzforschung“, weiß Dr. Markus Scholler vom Naturkundemuseum, in dem seit vielen Jahren dieser Forschungsbereich betrieben wird. Im Mittelpunkt stehen dabei weniger die kulinarisch interessanten Fruchtkörper der Pilzfäden und -geflechte, sondern die komplexe, für die Balance der Natur lebensnotwendige und widerstandsfähige Struktur der Organismen.

Von Markus Scholler und Kollegen stammt auch das neueste Standardwerk zur Erfassung der Mykologie in Baden-Württemberg (Andrias 19, Veröffentlichungen des Staatlichen Museums für Naturkunde Karlsruhe). Das reich bebilderte und in weiten Teilen allgemein verständliche (aber wissenschaftliche) Werk ersetzt dem Sammler aber nicht den Pilzführer und gibt keine Hinweise, was in den Kochtopf oder in die Pfanne wandern soll oder was nicht. Für tiefer interessierte Pilzsammler ist das Buch dennoch hochinteressant (erhältlich im SMNK, 29 Euro). -hs

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