Strapazin

Bildung & Wissen // Artikel vom 10.05.2010

Dass es hier die Comiczeichnerei, anders als etwa in Frankreich, Japan oder der Schweiz, schwer hat, als eigene Kunstform angesehen zu werden, ist keine große Neuigkeit.

Und wenn man will, kann man die aktuelle Ausgabe des Comic-Magazins „Strapazin“ ansehen und für Pornographie erklären. Das Thema des Heftes sind nämlich erotische Geschichten, und die sind in Comicform naturgemäß ziemlich grafisch. Sie handeln von der Freude am eigenen Körper, von emotionaler Erpressung oder von sexuellen Phantasien.

Manche der Strips sind nur andeutungsweise und schemenhaft gezeichnet, während andere wie ein Skalpell in das Papier schneiden. Das unter wechselnden Themen vierteljährlich erscheinende „Strapazin“ wurde bereits 1984 in München gegründet und residiert nun in Zürich. Die vertretenen Zeichner kommen aus der ganzen Welt und geben über Kulturgrenzen hinaus eine ganz eigene Sicht auf das jeweilige Heftmotto.

Einen Geniestreich haben sich die Macher für ihre Inserenten ausgedacht: Die Strapazin-Zeichner gestalten ein quadratisches Inserat, von dessen Motiv die Inserenten auch 500 Aufkleber erhalten. So bekommt man nicht nur individuelle Werbung – auch das bemerkenswerte Design des Heftes wird nicht durch unschöne Anzeigen verschandelt. -mag


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