Peter Höfele-Krupka, Netzwerker, Boulist & INKA-Markenbotschafter

Porträt
Peter Höfele-Krupka

Fragen wir uns nach der Funktion Peter Höfele-Krupkas für das System Karlsruhe, drängt sich ein Vergleich aus der Biologie auf: Er ist präzise das Organon vestibulare, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr der Stadt. Entspannt er an seinem Jour fixe vor dem Café Segafredo, ist alles in Ordnung; kontempliert er in Gesellschaft eines Zigarettchens in seinem Garten (so einen Garten wollen alle haben) im Hof eines Gründerzeitgesamtkunstwerks in der Hirschstraße (in so einem Haus wollen alle wohnen), kann nichts mehr passieren; wiegt er mit ruhigem Schwung die Kugel vorm Schloss im Sonnenschein, hat die Welt ihren Mittelpunkt wiedergefunden. Boule ist eben ein Ausgleichssport, integrativ, willkommen heißend. „Was isch des eigentlich?“, fragen die Neuen, doch sie fragen nicht lange. Denn der Vorsitzende des 1. BC Karlsruhe führt sie alsbald ein in die Kunst der friedfertigen Ballistik. Sprachprobleme? „Woher denn? Bei uns spielen acht Nationen!“

Mehr als Public Relation repräsentiert der passionierte Wohnmobilreisende die südliche Seite Karlsruhes; so, wenn er in der Südpfalz und Baden-Baden als INKA-Vertriebler unterwegs ist und in seiner Markenbotschafterrolle Magazine auslegt. Seine Methode, Kontakte aufzubauen und zu pflegen, beschreibt er mit frappanter Schlichtheit: „Ich red halt gern mit de Leut.“ Da gibt es keine kalkulierte industrielle Freundlichkeit, sondern Schokolädchen. Eine weitere Facette seines Wirkens: Bei Kieser Training ist er Maschinenwart. Ja und früher? Da ist er ein Lehrer gewesen, bis 2015. An verschiedenen Schulen, sogar im Schwabenlande, wo er den Ehrentitel „Der badische Frohsinn“ erhielt. Deutsch und Sport waren die Schwerpunkte, aber auf der Hauptschule hat er eigentlich alles unterrichtet. „Außer Naturwissenschaften“, gibt er freimütig zu. Auch hier: Höfele-Krupka übernimmt Funktionen, die über den zugewiesenen Bereich hinausgehen. Organisiert Weihnachtsfeiern, Schulfeste, Turniere, kauft Gitarren für den musikalischen Nachwuchs, gründet eine Ukulelegruppe. Grenzen überschreiten, Lebensqualität schaffen, wo sonst kalte Normen uns in den Alltag einzwängen: Das ist seine Sache! Erst kann er Französisch, bevor er Englisch lernt.

Als Fremdenführer in Paris liest er niemals vom Blatt ab, sondern improvisiert. „Ich würd Ihnen ja gern mehr erzählen, wenn ich mehr drüber wüsst…“ Zu seinen Defiziten stehen lernen, das ist wahre Gelassenheit. „Als guter Spieler musst du auch verlieren können“, weiß der Boulist. Übrigens: Angefangen hat Höfele-Krupka als Karlsruher Verwaltungsbeamter. Für einen Mentor der Lebensqualität wie ihn muss es im Dschungel der Verordnungen ums reine Überleben gegangen sein… Jüngst führte er 17 Schwäbinnen ins Boulespiel ein – das muss sich erst mal einer trauen! Im Zeichen der lebenslangen Tätigkeit für die Völkerverbindung zwischen Baden und Schwaben gewann er auch hierbei die Sympathien. Karlsruhe und die Welt bräuchten noch ein paar Tausend Höfele-Krupkas: Dann ließen sich all die Konflikte bald locker austarieren. -johu


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