INKA Stadtmagazin #193

Radikal. „Nicht alle Eltern in KA müssten 400 Euro pro Monat mehr zahlen“ wegen des Wegfalls des Geschwisterrabatts in den Kitas, so dezent zynisch Sozialbürgermeister Martin Lenz. Rund 100 Mio. gibt der KVV nach langem Zögern als Minus heraus, nicht eben vertrauenserweckend, vermutlich liegt es weit höher. Kolportierte mehr als 30 Mio. – manche sprechen von bis zu 50 – allein für den U-Strab-Betrieb jährlich wurden jahrelang „vergessen“. Stattdessen soll der ÖPNV mit der fast niedrigsten Taktung und dem mit höchsten Zuschuss bundesweit munter weiter investieren dürfen? Aus dem „Investitionshaushalt“ über 30 Mio.  für die umstrittene Turmbergbahn? Ein billiger Rosstäuschertrick, den von langer Hand komplett an die Wand gefahrenen KA-Haushalt mit der allgemeinen Finanznot der Städte und Gemeinden zu begründen.

Bei den Bädern sieht Neureut nach Schließung aus (14 Mio. fehlen), ebenso Rappenwört. Hier hat der KVV seine Schienenarbeiten in die Saison gelegt. Ein Sargnagel für das einst besucherstarke 200.000er Bad, das von zuletzt 80.000 auf 40.000 schrumpfen dürfte. Warum nicht gleich Tabula rasa? Die vor sich hin verrottende „denkmalgeschützte“ alte Gastronomie einfach mal herrichten und dann dichtmachen? Einen Erholungspark für KA mit einem Bademeister am Rheinstrand? Der sog. Investitionshaushalt, der bekanntlich einer sinnvoll gestalteten Zukunft dient, muss komplett offengelegt werden.

Denn Zukunft ist nicht, „World Games“ für 20 Mio. als Abschied für den OB zu feiern oder einen Turmberg für 30 Mio. hochzufahren. Oder gar völlig irrwitzige 105 Mio. Euro für eine 1,5 Kilometer lange Umgehungsstraße in Hagsfeld zu bezahlen, die in Frankreich max. fünf Mio. kostet. Zukunft ist auch nicht, dass sich Familien keine Kita mehr leisten können. Mehr in Florian Kaufmanns Haushalts-Comment und dem Kulturkürzungsartikel Part 1: Kürzung? Nein, die Verwaltung will die Kulturförderung laut neuer Vorlage nun komplett abschaffen.

Wir wünschen allen einen sommerlichen Juni & schöne Pfingsten!
Roger Waltz, Patrick Wurster & Julia Heiß