Enjoy Jazz 2022

Popkultur // Artikel vom 01.11.2022

Anderthalb Konzerte pro Tag im Schnitt bietet „Enjoy Jazz“ im November im Rhein-Neckar-Delta HD/MA/LU.

Eine kleine Auswahl: Zwischen Avant-Folk, klassischer Moderne und religiösen Versatzstücken hat Chris Thile mit seiner Mandoline einen ganz eigenen Stil gefunden (Di, 1.11., 20 Uhr, Das Haus, LU). Erstmals auf Europatournee ist die junge Songwriterin Rosie Frater-Taylor – federleichte Gitarrenlicks, introspektive Lyrics und ein wenig Pop-Appeal (Fr, 4.11., 20 Uhr, BASF-Gesellschaftshaus, LU). Experimentellere Sounds präsentiert die Late-Night-Reihe, bei der am 4.11. Pianistin Tania Giannouli auf Schlagzeugerin Sun-Mi Hong trifft (22 Uhr, Heiliggeistkirche, HD) und mit Lea Bertucci und Ben Vida zwei ProtagonistInnen der New Yorker Improszene Saxofone, Flöten und Elektronik sowie abseitige Musik und Spaß zusammenfügen (Sa, 5.11., 22 Uhr, Kunsthalle, MA).

Eklektisch wird’s mit Kit Sebastian, die sich irgendwo zwischen Turkish Psychedelic Rock und Bands wie Stereolab formieren (So, 6.11., 19 Uhr, Karlstorbahnhof, HD) und dem Tausendsassa Chilly Gonzales (Mo, 7.11., 20 Uhr, BASF Feierabendhaus, LU). The Comet Is Coming wandeln ideell auf Sun Ras Spuren. Ihr Take an den Afrofuturismus ist very british, von Dub und Grime gespeist und so dystopisch wie tanzbar (Di, 8.11., 20 Uhr, Alte Feuerwache, MA). Tal Gamlieli hat kurdische und deutsche Wurzeln, er selbst wuchs in Jerusalem auf. In Israel treffen sich europäische, arabische und afrikanische Kultur – das hört man auch der Musik von Gamlielis Trio an (Mi, 9.11., 19 Uhr, Das Haus).

Heimspiel hat Christof Keller vom Heidelberger Label Muzi. Mit Synthies, akustischen Instrumenten und Fieldrecordings kreiert er eine filigrane Musik zwischen Jazz und Electronica (9.11., 20 Uhr, Leitstelle, HD). The Wire kürte Makaya McCraven 2018 zum „Man Of The Moment“. Die loop- und samplelastige Musik des Drummers ist vom Hip-Hop mindestens genauso informiert wie vom Jazz (Do, 10.11., 20 Uhr, Alte Feuerwache). Mit nur 24 Jahren debütierte Joel Ross 2019 auf Blue Note; mittlerweile ist dort schon sein drittes Album erschienen, auf dem er mit dem Vibrafon zwischen Free, Spiritual und Modern Jazz mäandert (Fr, 11.11., 20 Uhr, Karlstorbahnhof).

Youssou N’Dour ist „The Golden Voice Of Senegal“. Er engagiert sich für Amnesty und Unicef und wäre fast als senegalesischer Präsidentschaftskandidat angetreten, wurde dann Minister für Kultur und Tourismus. Zum Festivalabschluss bringt er seine Band Super Étoile de Dakar mit ins BASF-Feierabendhaus (Sa, 12.11., 20 Uhr). -fd

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