14. Tempel-Tanzfestival
Bühne & Klassik // Artikel vom 12.11.2014
Dass die 60.000 Besucher ziehende ZKM-Ausstellung über Sasha Waltz dem Tanz als künstlerischer Ausdrucksform in Karlsruhe weiteren Schub gegeben hat, lässt sich am 14. „Internationalen Tempel-Tanzfestival“ ablesen.
Mi, 12.11.: Hauschka & Edivaldo Ernesto
Nachdem sein eigenes Projekt „There Is A Name For It“ das „Tempel-Tanzfestival“ am 5.11. eröffnet hat, lässt sich der aus den Reihen der Compagnie Sasha Waltz & Guests stammende Tänzer Edivaldo Ernesto bei „An Encounter Of Improvised Music & Dance“ (20.30 Uhr, ZKM-Medientheater) auf ein improvisiertes künstlerisches Zwiegespräch mit dem international gefeierten Pianisten und Komponisten Volker Bertelmann ein, der unter seinem geläufigeren Pseudonym Hauschka zwischen Klangkunst und experimentellen Sounds, Postklassik und Kammermusik, Pop, Minimal Techno und House oszilliert.
Fr, 14.11.: Compagnie Adrien M/Claire B – „Hakanaï“
Eine nach der Performance begehbare digitale Installation entsteht während „Hakanaï“ (20.30 Uhr, ZKM Medientheater), der zwischen Traum und Wirklichkeit wandelnden Soloperformance von Adrien Mondot und Claire Bardainne. Dabei bewegen sich Tänzer zu animierten Mustern, die wiederum den Rhythmen der Livemusik folgen.
So, 16.11.: Fabienne Prioville Company – „The Smartphone Project“
Eine äußerst ungewöhnliche Aufforderung läutet „The Smartphone Project“ (20.30 Uhr, ZKM Medientheater) ein: „Bitte schalten Sie Ihre Mobiltelefone nicht aus!“ Denn Fabien Prioville, Choreograf der gleichnamigen Dance Company, hat gemeinsam mit dem ehemaligen Pina-Bausch-Tänzer Pascal Merighi und Schauspielerin Florence Minder eine Fusion aus zeitgenössischem Tanz, Medientechnologie und Performance entwickelt, bei der das Publikum während der Vorstellung mit den Protagonisten auf der Bühne via App interagiert.
Mo, 17.11.: Hofesh Shechter Company – „Sun“
Mit dem ihm eigenen Humor, der filmischen Bildersprache und noch subtiler als in seiner berühmten Produktion „Political Mother“ entwirft der israelische Star-Choreograf Hofesh Shechter eine emotionale und oftmals zornige Welt: Sein neuestes Werk „Sun“ (20 Uhr, Tollhaus) verwandelt die Tänzer in streitbare Player, während der Zuschauer durch eine eigens kreierte atmosphärische Partitur, die u.a. Shechters elektronische Klanglandschaften einbezieht, in eine Art akustische Hypnose versetzt wird.
So, 23.11.: Ballett Theater Lüneburg & Olaf Schmidt – „Kaspar Hauser“
Olaf Schmidt, der ehemalige Ballettchef des Badischen Staatstheaters, hat „Kaspar Hauser“ (20 Uhr, Scenario Halle) choreografiert. Das vom Ballettensemble des Theaters Lüneburg aufgeführte Stück kombiniert historisch belegte Lebensstationen in chronologischen Bildern mit der durch Kompositionen von Schubert, Schostakowitsch, Mozart und Bach ausgedrückten Gefühlswelt des 1833 unter mysteriösen Umständen an einer Stichverletzung gestorbenen Wolfskinds.
Mo, 24.11.: Carina la Debla – „Flamenco por libre“
Den Flamenco-Part deckt in diesem Jahr die Spanierin Carina la Debla ab, wobei ihr neues Programm „Flamenco por libre“ (20.30 Uhr, Scenario Halle) mit einer Vielzahl tänzerischer Zitate und humorvoller Anspielungen (auch aufs klassische Ballett) begleitet von Sänger, Gitarrist und Perkussionist unerwartete Brücken zwischen dem stark ritualisierten Flamenco und Modern Dance schlägt.
Di, 25.11.: Preisträger des 18. Internationalen Solo-Tanz-Festivals
Die Szene von morgen präsentiert sich mit den Preisträgern des 18. „Internationalen Solo-Tanz-Theater Festivals Stuttgart“ (20.30 Uhr, Scenario Halle): Israeli Tom Weinberger („Nemek“), der Kanadier Josh Martin („Leftovers“), Franzose Jann Gallois („P=mg“), Jain Souleymane Kone („Maa Labyrinthe“) aus Burkina Faso und Loukiani Papadaki („Before Panic, Rest.“) aus Griechenland performen zeitgenössischen Tanz in seiner Urform, reduziert auf Körpersprache und Ausdruck. -pat
bis 25.11., Kulturzentrum Tempel/ZKM/Tollhaus/Kinemathek, Karlsruhe
www.kulturzentrum-tempel.de
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