Super INKA #1

Inka Ausgaben // Artikel vom 12.04.2019

Super INKA #1

Willkommen im Textdschungel der ersten Ausgabe Super INKA, die wie die im Sommer 2018 erschienene Nullnummer wieder im Rheinischen Format angelegt ist, aber dieses Mal mit dem vollen Umfang von 32 Seiten.

Ein gutes Format, um das Weiter-Denken voranzubringen, für Hintergründe, Themenstrecken und Longreads, Diskurs und Meinung, aber auch Themen, die mit dem Südwesten oder Karlsruhe zu tun haben und die wir in unseren sonstigen kleinen Formaten wie dem INKA Stadtmagazin nur schlecht darstellen können. So etwa das Thema „Cafés in und um Karlsruhe“. Denn es ist ja eine wunderbare Region hier! Und die vielen, zumeist inhabergeführten Cafés, Konditoreien und Pâtisserien zählen mit zu den besten und freundlichsten Botschaftern der Stadt. Und viele haben ein ausgeprägtes Umweltbewusstsein, setzen auf Bio- und/oder Fair-Trade-Kaffees und/oder Mehrwegbecher(-Systeme). Wir haben dem Thema ein vierseitiges redaktionelles Special gewidmet, das unter Mitarbeit von Christina Schindler von Patrick Wurster konzipiert wurde.

Ebenfalls vier Seiten sind dem Bereich Design aus und in Karlsruhe gewidmet: Eines der zentralen Themen bildet natürlich unsere Netzwerkaktionen „uniKAte & design 19“ in der Innen- und Weststadt von Karlsruhe rund um die neu konzipierte Designmesse „Loft“ mit Schaufensterpräsentationen Karlsruher Künstler und Gestalter, Licht-Design-Partys, Vernissagen und mehr. Am Freitagnachmittag des 17.5. sind auch unsere LeserInnen herzlich eingeladen zur „INKA Design-Lounge“ im Garten des Tasca de José in der Südlichen Waldstraße. Neben coolen „Global-Wackelsounds“ spielen Sandie Wollasch und Gitarrist Matthias Hautsch zwei kleine Akustiksets, zudem freuen wir uns auf die „Koch-Glas“-Performance des Glasgestalters Michael Schwarzmüller, der z.B. Fischhäppchen gart.

Ich sprach mit Sasha Waltz über ihre Zukunftspläne, Elisa Reznicek interviewte Solvejg Bauer, die neue Intendantin der „Schlossfestspiele Ettlingen“, Katharina Weinstock porträtierte Eva Marguerre und Marcel Besau vom Hamburger Studio Besau Marguerre, die mit ihren Designs weltweit für Furore sorgen und in Karlsruhe an der HfG studierten. Patrick Wurster besuchte unsere Heilbronner Kollegen vom Stadtmagazin „Hanix“, während Friedemann Dupelius einen Streifzug durch die Brachen der inhaltlich agierenden Musikpresselandschaft unternommen hat. Er sprach mit Autoren, Blattmachern, Verlegern und einem Medienprofessor. Dazu werden Rainer Buchmüller und einige andere Karlsruher Plattennerds vorgestellt und außerdem trafen wir ZKM-Chef Peter Weibel, der nur noch bis 2020 amtiert, und unterhielten uns über die aktuellen und kommenden Ausstellungen sowie seinen vorgezogenen Abschied aus der Stadt. Seinen 75. Geburtstag feiert der ZKM-Chef dann im Herbst mit einer Ausstellung zu seinem eigenen Werk nach – man darf sehr gespannt sein. Der Vertrag des großen Künstlers, Theoretikers und Ausstellungsmachers war entgegen des Rates von Fachgremien nur um ein Jahr verlängert worden, nachdem er der Stadtspitze in Bezug auf die Lüpertz-Skulpturen in der neuen U-Strab der Stadt Karlsruhe „Demokratiedefizite“ vorgehalten hatte. Die ja unbestritten in diesem Punkt da waren und auch nicht die einzigen Demokratiedefizite sind, die sich in einer Stadt mit wenig Meinungsvielfalt so ansammeln. Aufheben sollte die Stadt unseres Erachtens nach in Sachen Stadtentwicklung auch das strikte Kulturverbot im Rheinhafen. „Kein Biergarten“ im Hafen headlinete die Lokalpresse schon weit vor dieser „Super INKA“-Veröffentlichung. Simone Kraft war dort für uns unterwegs und hat sich auch in den Häfen von Offenbach, Mannheim und Hamburg umgesehen.

Womit wir beim zweiten wichtigen und gewichtigen Hauptthema dieser ersten „Super INKA“-Ausgabe sind: der Nachverdichtung. Hierzu gab es auf unsere Nullnummer im Sommer und unser Interview mit Stadtplanungschefin Anke Karmann-Woessner ebenfalls sehr viele Reaktionen. Aber im negativen Sinne: Das Beste daran seien die Fragen gewesen, die Antworten wurde als zu unkritisch kritisiert – und es war in der Tat auch viel zu kurz ausgefallen. Zur Erklärung: Das Interview sollte kurz vor Drucklegung aus Zeitgründen ganz entfallen. Der Kompromiss, den wir eingingen, sah so aus, dass wir die beantworteten Fragen (rund 50 Prozent) stehenlassen konnten, um dann so gut es ging im Vorspann auf den unbeantworteten Teil einzugehen. Als das Interview dann zum Abdruck freigegeben wurde, erschienen postwendend zwischen unserer „Super INKA“-Drucklegung und Veröffentlichung mehrere seitenlange Artikel in der Lokalpresse, die sich exakt mit den „Super INKA“-Stadtplanungsfragen wie z.B. der Innenstadt Ost befassten. Die Themen wurden nach der Freigabe des Interviews offenbar umgehend weitergegeben. Nicht eben sehr meinungsfreiheitsfreundlich und demokratisch. Denn einem kleinen Verlag wie uns wird es so auch quasi unmöglich gemacht, jemanden aus der Stadtspitze zu interviewen, die Themen können schon nach der Produktionszeit von einer Woche „durch“ und somit pulverisiert sein. In o.g „Fall“ hat die extensive Berichterstattung in der Lokalpresse allerdings eher noch zu einer Mobilisierung der MutbürgerInnen und Nachverdichtungsgegner geführt. Kurz vor Drucklegung kam dann hierzu noch die Hiobsbotschaft oder nennen wir es besser einen Schildbürgerstreich? Es gibt Pläne, pünktlich zum Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019, den Dammerstock zu bebauen, das einzige Bauhaus-Ensemble, das die Stadt vorzuweisen hat. Architektin Dr. Angelika Jäkel, die selbst im Dammerstock wohnt, hat die aktuelle Lage zusammengefasst.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, unseren AutorInnen, unseren Medienpartnern und Anzeigenkunden ganz herzlich und bei Sascha Fronczek für die grafische Gestaltung. Ebenfalls geht ein explizites Dankeschön an die Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Stadtbild für die Überlassung von Fotos und Infos. Unser Coverfoto bildet eine Plastik der Stuttgarter Künstlerin und Bildhauerin Birgit Feil, die u.a. am Kunstdorf in Unterjesingen teilnimmt und ab Mitte Mai auch bei einer Bildhauer-­Gruppenausstellung im Regierungspräsidium Karlsruhe vertreten ist, ab. Die Ausstellung „Die Lust am Detail“ läuft dort vom 22.5. bis 30.6. Ihr Werk „Leute“ ist eine 1,26 Meter breite Plastik aus Kunststoff, die irgendwie schön und geradezu wunderbar zum Thema Bürgergesellschaft, Stadtverwaltung, Demokratie und Meinungsfreiheit und sogar zu Lüpertz passt. Mehr in der kleinen Kolumne „Weiter-Denken“... immer weiter...

Eine schöne, anregende und interessante Oster-Lektüre wünschen
Roger Waltz, Patrick Wurster & das gesamte INKA-Team

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