Gotec sucht neues Kulturhaus
Clubkultur // Artikel vom 14.12.2008
Schon seit zwei Jahren sind die Gotec-Macher auf der Suche nach einem neuen Standort für ihr Kulturhaus.
In der Gablonzerstr. 11 seien aus diversen Gründen keine Entwicklungen mehr möglich. Die Räume wurden zwar durch das Gotec ausgebaut und modernisiert; dies spiele jedoch für den Vermieter keine Rolle, so die Betreiber der Schäfer-Rappold-Zimmermann-GbR.
Im Jahr 2007 kam die Kündigung zum Jahr 2008 mit der Option, einen neuen Mietvertrag abzuschließen: Alle Nebenflächen fielen demnach an den Vermieter zurück, so dass das Gotec keine Mieteinnahmen mehr erwirtschaften kann; die Flächen des Clubs wurden mit 40 Prozent Mieterhöhung belegt. Dies stelle momentan die aktuelle Vereinbarung dar, die zum Ende des Jahres wiederum durch den Vermieter gekündigt wurde. Der neue Mietvertrag ist bereits unterschrieben: Es ging erneut um eine höhere Zahlung.
Die Suche nach einem neuen Standort gestaltet sich derweil nicht ganz einfach. Schließlich wird nicht nur nach einer geeigneten Gastronomie- und Clubstätte gefahndet, sondern auch nach adäquaten Nebenflächen für Büros, Ateliers und Band-Probenräumen. Das Amt für Wirtschaftsförderung sei bereits frühzeitig eingebunden und im Frühjahr über die Dringlichkeit informiert worden, heißt es.
Denn die Gastronomiebranche sieht sich einigen Herausforderungen ausgesetzt, ist durch MwSt-Erhöhung und Nichtraucherschutzgesetz arg gebeutelt. In Karlsruhe stellt sich auch die Sperrzeitsituation für Clubbetreiber als schwierig dar: Das Ausgehverhalten hat sich geändert und das Publikum geht nicht vor 23 Uhr in einen Club. Die Sperrzeit beginnt um 5 Uhr, so dass über den Monat verteilt an den Samstagen gerade mal 15 bis 20 Stunden zur Verfügung stehen, um dem gestiegenen Kostendruck entgegenzutreten. Da muss es nicht verwundern, dass so mancher ums Überleben kämpft; zumindest wenn man sich dafür entschieden hat, die öffentlichen Auflagen einzuhalten.
Im übrigen hat das Land Rheinland-Pfalz bereits seit einiger Zeit die Sperrzeit den Kommunen freigestellt, so dass in bestimmten Städten der unmittelbaren Nachbarschaft kein solcher Zapfenstreich mehr besteht. Das führt des öfteren zu Verwirrung bei den Gästen, da die zunächst nicht ersehen können, warum manche Clubs um 5 Uhr schließen (müssen) und andere nicht.
Auch an der Situation im Bereich Werbung und Plakatierung stören sich die Gotec-Macher, da man als privatwirtschaftlich betriebener Club keine öffentlichen Plakatierstellen in Karlsruhe erhält. Um so mehr verwundert sie es, „wenn andere Veranstaltungen immer wieder offensichtlich ohne Genehmigung plakatiert werden und dies anscheinend keine Folgen hat.“
Die Macher betonen, nicht an einer dauerhaften, finanziellen Unterstützung durch die öffentliche Hand daran interessiert zu sein. Man begreife sich als „Gastspielhaus“, das sich selbst finanzieren sollte, „jedoch sehen wir massive unterstützungsmöglichkeiten durch öffentliche Stellen außerhalb der klassischen finanziellen: Klare Regelungen und Transparenz in verschiedenen Bereichen wie z.B. von Plakatiermöglichkeiten oder Sperrzeitregelungen, würden hier schon einiges bewegen“, plädiert das Gotec-Trio. -pm
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