Susan Hefuna – „Be One“
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 31.10.2021
Mit „Be One“ realisiert die Pforzheim Galerie die bis dato größte Solo-Ausstellung von Susan Hefuna in Deutschland.
Die international renommierte Künstlerin ist in den großen Museen der Welt vertreten, nahm an der „Biennale“ in Venedig teil und lehrt seit über 25 Jahren als Professorin für audiovisuelle Medien an der Hochschule Pforzheim. „Be One“ zeigt Arbeiten der Deutsch-Ägypterin aus dem 21. Jahrhundert und wurde von Regina Fischer im engen Austausch mit der Künstlerin kuratiert.
In rund 30 Werken aus Textil, Video, Zeichnungen und Skulpturen verhandelt Susan Hefuna Themenkomplexe wie Fremdsein, Integration und Urbanität und spricht sich für Zusammenhalt und Solidarität aus – Themen, die auch für Pforzheim und unsere Gesellschaft im Allgemeinen hoch dringlich sind. Hefunas Arbeit ist geprägt durch ihre eigene duale kulturelle Identität als Tochter einer deutschen Mutter und eines ägyptischen Vaters aus einer ländlichen Region im Nildelta.
U.a. von dort stammen die Aufnahmen aus ihrem Videoprojekt „Cross Roads“. Dafür installiert sie seit 2002 an Kreuzungen quer durch die Welt eine Videokamera, lässt sie eine Stunde lang laufen und editiert das Material lediglich durch die Auswahl eines Bildausschnitts – den Rest bestimmen der Zufall, der Puls des menschlichen Lebens. In mehreren Arbeiten greift sie ägyptische Traditionen auf. Der Umgang mit ägyptischer Baumwolle steht in direktem Bezug zu traditionellen Kulturtechniken und damit auch Rollenverteilungen in der Gesellschaft.
Eine ornamentale Wandarbeit entstand in Zusammenarbeit mit ägyptischen Handwerkern und bezieht sich auf die Maschrabiyya, die nicht nur vor Sonne und Hitze, sondern auch explizit Frauen vor neugierigen Blicken schützen sollten – ein Fenster, durch das man zwar sehen, aber nicht gesehen werden kann, und das im Museum seine Message erst durch Abstand offenbart. Zudem erweisen sich Zeichnungen als elementare Technik bei Hefuna. Ihre beobachtend gehende Bewegung nimmt den Puls eines Ortes durch die Schritte auf, die Bewegung fließt über Hand dann zurück in die Zeichnung und erweitert sich dort zum Teil reliefartig in die dritte Dimension. Mit Skulpturen gelangt Hefuna dann gänzlich dort an. -fd
bis 31.10., Pforzheim Galerie
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