Barbier, Figaro und noch viel mehr…
Stadtleben // Artikel vom 13.07.2007
Mit 90 Veranstaltungen sind die Heidelberger Schlossfestspiele so umfangreich wie noch nie.
Im Mittelpunkt steht der Barbier, der Figaro oder einfach der berühmteste Frisör der Theaterliteratur. Den Anfang der thematischen Trilogie macht die spanische Variante des Stoffes, Rossinis Belcanto-Oper "Der Barbier von Sevilla" im Schlosshof. Spritzige Musik und reichlich Situationskomik machen das Werk aus (19.7., 3. und 4.8., je 20.30 Uhr).
Sowohl Rossinis wie Mozarts Oper zugrunde liegt de Beaumarchais’ Revolutions-Komödie "Der tollste Tag". Der Stoff war bei Erscheinen 1778 so heiß, dass Roi Louis XVI. höchstpersönlich zum Instrument der Zensur griff. Beaumarchais aber umging das Aufführungsverbot äußerst geschickt durch Lesungen in privaten Zirkeln.
Das Theater Heidelberg spielt im Schlosshof die modernisierte Fassung des Kärntners Peter Turrini (Premiere: 13.7., weit. Vorst.: 16., 21., 22. und 31.7. und 1., 9., 11. und 12.8., je 20.30 Uhr). Komplettiert wird das Dreierpaket durch Mozarts Meisterwerk "Die Hochzeit des Figaro", das zeitgleich in der Städtischen Bühne gespielt wird. Immer noch geht es um die Kammerzofe Susanne, die, obwohl dem Figaro versprochen, zum Freiwild des Grafen Almaviva werden soll, der von seiner angejahrten Gräfin zumindest im Bett die Nase voll hat. Die Susanne gilt als die erste "emanzipierte" Opernfigur und braucht entsprechend viel Witz, um sich aus der Affäre zu ziehen. Aber auch Figaro ist mit allen Wassern gewaschen. Mozart läuft hier zu einer genialen Form auf: Ganz offensichtlich hatte er hörbar Spaß an der abbröckelnden Fassade des Adels am Vorabend der Französischen Revolution.
Keine Heidelberger Schlossfestspiele ohne den Kult-Klassiker: "Der Studentenprinz“" vom ansonsten in der Versenkung verschwundenen Sigmund Romberg. Da geht es um nichts mehr und nichts weniger als um die Liebe eines Kronprinzen zur Heidelberger Wirtsnichte Kathie. Das Stück ist passgenau für den Schlosshof – Kevin Tarte kehrt mit seiner Lieblinsrolle nach Heidelberg zurück (Premiere 28.7.; weit. Vorst.: 29.7., 7.8. und 8.8., je 20.30 Uhr).
Dantes "Göttliche Komödie" gehört zu den hundert Büchern, die man wirklich gelesen haben sollte – ein Basiswerk der Weltliteratur. Die Tanzkooperation pvc setzt das Epos in "Der zweifelhafte Wunsch der Zärtlichkeit" in getanzte Bilder um (Bearbeitung: Graham Smith/Tom Schneider): Eine fiktive Reise durch drei Reiche des Jenseits, mit Höllenqualen und Vergebung (17., 18., 25., 27. und 30.7., je 21 Uhr, Englischer Bau).
Die alte Kino-Orgel im Königssaale ist ein wahres technisches Wunderwerk. Sie kann einfach orgeln, beherrscht aber auch das Grundinstrumentar, das man benötigt, um Stummfilmen die richtige Atmosphäre zu vermitteln: Regen, Donner, Eisenbahnrattern usw. – alles kein Problem. Michael Klubertanz begleitet so den "Feuerteufel" des Pfälzer Regisseurs Phil Jutzi, der in seiner Heimat richtig wilde Western gedreht hat (17. und 30.7., je 20 Uhr).
Charlie Chaplins grandioser "Goldrausch" wird gleich mit dem ganzen Philharmonischen Orchester Heidelberg live begleitet (Leitung: Cornelius Meister). Schöner kann der Schneesturm, in dem sich der kleine Tramp in die Höhle des Alaska-Löwen Big Jim verirrt, kaum sein (10. und 11.8., je 20 Uhr, Stadthalle).
Weitere Infos unter www.heidelberger-schlossfestspiele.de; Karten unter www.theaterheidelberg.de (oder Telefon 06221/582 00 00). -hs
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