Faire Woche 2016

Stadtleben // Artikel vom 16.09.2016

Die Fairtrade-Stadt Karlsruhe beteiligt sich zum achten Mal an der „Fairen Woche“ – mit einem erweiterten Aktionszeitraum von Anfang September bis Ende Oktober.

Die schon seit Jahrzehnten im Netzwerk „Eine Welt“ aktiven Gruppen, Institutionen und ehrenamtlichen Initiativen haben gemeinsam mit der Stadt und dem Weltladen anlässlich der größten Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland ein vielfältiges und informatives Programm zusammengestellt: Ob Stadtrundgang, Vortrag, Backkurs, Probier- und Bastelaktion, Kleidertauschparty, Workshop oder Gottesdienst – bei den insgesamt 35 Veranstaltungen ist für jeden das passende Format dabei!

Als Vorgeschmack empfiehlt sich ein Besuch des ersten „Karlsruher Abendmarkts“ mit vorwiegend regionalen Produkten (Mi, 14.9. 16-20 Uhr, Marktplatz); am Fr, 16.9. stellt Grünen-BM Klaus Stapf bei der Eröffnungsveranstaltung in der Schauburg dann den neuen Spot „Alle an einem Tisch – Fairer Handel in Karlsruhe“ vor, der während der „Fairen Woche“ erstmals in sämtlichen hiesigen Kinos läuft. Gezeigt wird dazu bei freiem Eintritt der Film „The True Cost – Der Preis der Mode“ (17 Uhr), in dem US-Regisseur Andrew Morgan die Ausbeutungsketten der Modeindustrie entlarvt.

Von 12-14 Uhr ist die mexikanische Schmuckproduzentin Luz Amalia zu Gast im Weltladen und stellt das Sortiment von Pakilia vor, einem kleinen Unternehmen, das fair gehandelten Silberschmuck nach Deutschland exportiert. Dazu finden Probiertage mit ebenso fair gehandelten Lebensmitteln statt. Einen Überblick des Gesamtprogramms gibt das als Druckversion im Weltladen und in den Rathäusern sowie zum Download erhältliche „Faire Woche“-Programmheft.

Es enthält außerdem eine Übersicht zu Cafés und Restaurants, die faire Produkte anbieten, sowie Geschäften mit besonders empfehlenswertem Textilsortiment. Auch finden sich darin Infos über Grundlegendes und Neues zum Fairen Handel und den „Eine Welt“-Aktivitäten in Karlsruhe – was es auch über die „Faire Woche“ hinaus lesenswert macht! Obendrein beinhaltet das Programm alle Veranstaltungen zum Thema bis Ende Oktober – INKA bleibt weiter am Ball. -rw


Schizo: Shop’n’Coffee & Upcyling
Während der gesamten „Fairen Woche“ bekommt man im Bio-Klamotten-Laden Schizo (Amalienstr. 46) einen fair gehandelten Kaffee samt fairem Zucker für lau; den Becher muss man allerdings mitbringen oder für drei Euro vor Ort kaufen. Am 17. und 24.9. finden ab 18 Uhr zudem Upcycling-Aktionen statt, bei denen mit wenigen Handgriffen aus einem Eisteekarton ein Geldbeutel gezaubert wird – ausgewaschene Tetrapacks sind mitzubringen.
www.schizo-karlsruhe.de

Konsumkritische Stadtführung
Am Sa, 17.9. findet ein kostenfreier konsumkritischer Stadtrundgang mit Konsum Global statt. Treffpunkt ist um 14 Uhr vor dem Naturkundemuseum.
www.konsumglobalkarlsruhe.de

Ateliercafé: Backen ohne Zucker und Fett
Das Künstlerinnen-Duo Ana & Anda öffnet am Sa, 17.9. von 14-18 Uhr sein Ateliercafé (Gablonzer Str. 11) und kredenzt Genussgebäck ohne Zucker und Fett.
www.ateliercafe.anaundanda.de

FaireWare: Gratis-Mehrweg-Cups und -Bags
„Schnell noch einen Coffee to go“ im ökofreundlichen Becher bekommt am Sa, 17.9. jeder Kunde von FaireWare (Herrenstr. 46) geschenkt. Der Mehrweg-Cup aus natürlichen Rohstoffen wird mit in Karlsruhe geröstetem Fair-Trade-Kaffee befüllt. Und am Sa, 1.10. gibt’s als Dankeschön für den Einkauf obendrein eine fair produzierte Mehrwegtasche – wahlweise von FaireWare bedruckt oder zum Selbstgestalten; wer eigene geprintete Fotos mitbringt, kann sie auf die Bag applizieren lassen. Außerdem sammelt Inhaberin Gabriela Merx in ihrem Laden für nachhaltige Gebrauchsgegenstände während der „Fairen Woche“ für das Projekt „Millón de niños lectores“; mit dem Spendengeld werden in Peru Schulbibliotheken aufgebaut. „Was kann ich selbst tun?“ lautet derweil das Thema des zweiten Infoabends am Fr, 28.10. um 19 Uhr. Interessierte schauen für Details im September auf die Website oder mailen an info@faireware.de. -pat
www.faireware.de

„Markt der Möglichkeiten“ in Durlach
Angedockt an den verkaufsoffenen Sonntag in Durlach öffnet der „Markt der Möglichkeiten“ (So, 18.9., 13-18 Uhr, Marktplatz). Gruppen von A wie ADFC bis W wie Weltladen geben hier einen Überblick zu ihren vielfältigen Tätigkeiten. Vor allem regionale Gruppen und Initiativen aus den Bereichen Menschenrechte, Tierschutz, Umweltschutz, Kinder- und Jugendarbeit, Senioren, Kultur sowie Verkehrs- und Entwicklungspolitik stellen sich vor; dabei sind auch wieder die „Engineers Without Borders“ des KIT. Ein umfangreiches Angebot gibt es auch für Kinder, und die Band „Queens And Bandits“ sorgt den ganzen Nachmittag mit Oldies, Rock, Pop und Soul für Sound.

UnikatWirkstatt
In Nicole Poddeys Laden für überwiegend aus Upcycling-Materialien hergestellte unikate Wohnaccessoires, Kleidung und Kunsthandwerk (Rheinstr. 65) findet im Rahmen der „Fairen Woche“ ein Tangokonzert (Sa, 24.9., 20 Uhr) mit Umberto Cosentino, Karin Eckstein und Katharina Partosch sowie ein Taschen-Wirkshop (Sa, 8.10., 11-16 Uhr) statt: Wer aus Kino- oder Werbeplanen sein eigenes Unikat herstellen möchte, meldet sich hierfür per E-Mail (erleben@unikatwirkstatt.de) oder direkt in der UnikatWirkstatt nahe dem Entenfang. -pat
www.unikatwirkstatt.de

Verkauft und versiegelt
Wer kontrolliert den fairen Handel? Warum muss sich der Faire Handel durch Siegel für soziale Standards rechtfertigen? Inwieweit tragen die Siegel zum Erhalt der neoliberalen Logik bei? Geben uns Siegel das verlorene Vertrauen zwischen Erzeugern, Händlern und Verbrauchern zurück? Diese und weitere Fragen erörtern bei freiem Eintritt Vertreter von Gemeinwohlökonomie, Liberaciòn und Zündstoff, dem Freiburger „Fair Organic Clothing“-Modeladen.
Mo, 26.9., 19.30 Uhr, Jubez

Erasmus: Sundheimer Hühner
Das für seine biologisch-römische Küche auch von INKA hochgeschätzte Dammerstocker Slow-Food-Restaurant Erasmus (Nürnberger Str. 1) tut sich mit einer Aktion hervor, die Mitte Juli auch in der „Süddeutschen“ (www.sueddeutsche.de/panorama/tiere-eierlegender-sonntagsbraten-1.3085047) Beachtung gefunden hat: Gemeinsam mit Landwirt Siegbert Ochsenschläger bewahren Andrea und Marcello Gallotti eine traditionelle badische Haushuhnrasse vor dem Aussterben. Das von der SZ als „Eierlegender Sonntagsbraten“ betitelte und ordentlich Fleisch ansetzende Sundheimer Huhn findet sich ab Ostern 2017 sowohl auf der Erasmus-Speisekarte wie auch in der Kühlvitrine des
angeschlossenen Ladens wieder. -pat
www.erasmus-karlsruhe.de

Unser Onkel
Neben tollen Accessoires, limitierten Drucken und ausgesuchter Papeterie hat Unser Onkel am Gutenbergplatz auch quer durch alle Produkte ein umfangreiches Angebot aus Bio- oder fairen Produkten im Sortiment. Das beginnt bei Kosmetik mit Labels wie Burt’s Bees oder Stop The Water, geht über Schokoladen von Tonys Chocolonelys oder der Chocolaterie Alex Kühn und reicht bis zu Gewürzen von Pfeffersack & Söhne, die überwiegend aus der Region stammen und in schicken handgetöpferten Vorratsdosen angeboten werden. Die Rucksäcke und Taschen von Baggu, Toma oder Ucon Acrobatics stehen für eine nachhaltige Produktion und soziales Engagement; nicht zu vergessen die cool designten Bio-Klamotten-Marken Armedangels, Stanley & Stella oder Band Of Rascals sowie viele kleine Manufakturen. Das Angebot an Bio-Kleidung wird im Herbst noch erweitert.
www.unseronkel.com

Nachhaltige Ernährung
Einen Vortrag zum Thema „Nachhaltige Ernährung ‚isst’ regional, saisonal, biologisch, vegan und fair“ (Di, 27.9., 19 Uhr, Weltladen) hält Silke Bott, Chefredakteurin des „Vebu“-Magazins und Initiatorin von „Karlsruhe vegan“.
Im Anschluss gibt’s Diskussion und Häppchen.
www.karlsruhe-vegan.org

Fair drauf – fair drin?
Die Verbraucherzentrale Ba-Wü widmet sich im Vortrag „Ist wirklich fair drin, wo fair drauf steht?“ (Do, 29.9., 19.30 Uhr, Stadtbibliothek) den verschiedenen Siegeln und Marken des Fair-Trade-Markts, in den sich längst auch die großen Supermarktketten eingeklinkt haben.

Füllhorn
Bio und Fairtrade sind zwei ideale Partner – davon ist man bei Füllhorn überzeugt. Als Einzelhändler ist der Bio-Supermarkt ein Teil der Fairtrade-Bewegung, die mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte aus ökologischem Anbau dazu beitragen will, dass die Welt ein kleines bisschen gerechter wird und die Produzenten in Entwicklungsländern von ihrer Arbeit angemessen leben können. Auch die gesundheitliche und ökologische Belastung durch Pestizide und die Ausbeutung der Böden wird durch den Bio-Anbau von u.a. Kaffee, Nüssen, Kakao, Weintrauben oder Kokosnüssen gemindert. Erhältlich sind die Produkte in allen Füllhorn-Filialen in der Region: in Karlsruhe, Landau, Weingarten und Bruchsal. Dort feiert man übrigens noch bis zum 18.9. das einjährige Jubiläum am neuen Standort im Saalbachcenter mit vielen Aktionen und Verkostungen – am 18.9. ist in Bruchsal zudem verkaufsoffener Sonntag. -bes
www.fuellhorn-biomarkt.de

Themenwoche „Selbst denken“
Was ist Nachhaltigkeit? Die Schulklassen, die an der Themenwoche (13.-19.11.) im Pforzheimer Kupferdächle teilnehmen, sollen selbstdenkend herausfinden, wo sich der abstrakte Begriff mit den konkreten eigenen Erfahrungen und Handlungen überschneidet. Dabei geht es um Naturschutz, Nachhaltigkeit, Ressourcen, Fair Trade, Miteinander – und um Kreativität: Songs zum Thema werden gerappt, Kunst entsteht aus Wegwerfartikeln, es wird fotografiert, geschauspielert oder gezeichnet. Anmeldung für Schulklassen bis 29.10. unter Tel.: 07231/28 09 50 oder E-Mail an info@kupferdaechle.de. -bes

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