Schloss Rastatt
Kunst & Ausstellungen // Artikel vom 24.04.2010
Einst war Rastatt ein kleiner Marktflecken, vom Markgrafen Ludwig Wilhelm als gut geeignet befunden zum Bau eines Jagdschlösschens.
Dieser „Außenposten“ seiner Residenz, die damals noch in Baden-Baden lag, wurde nach der Zerstörung der Markgrafschaft Baden mitsamt des Baden-Badener Schlosses als Ort für die neue Residenz gewählt. Repräsentativ sollte sie sein, prächtig und eindrucksvoll, und tatsächlich ist Rastatt – auch dank der Tatsache, dass das Barockschloss den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet überstanden hat – eine Residenzanlage, wie man sie kaum noch findet: die Stadt nach strengem Muster angelegt, das Schloss im Herzen, Versailles als Vorbild.
Im Schloss selbst vermitteln die prachtvoll möblierten Appartements des Markgrafenpaares, auf welchem Niveau man einst hier verkehrte: Das Rastatt des Türkenlouis und seiner Frau Sibylla Augusta orientierte sich an den Fixsternen Paris und Wien. Im Residenzschloss öffnen die Führungen einen barocken Fächer von Themen. Höfisches Leben und Alltagskultur des 18. Jahrhunderts, Kunst- und Baugeschichte stehen ebenso auf dem Programm wie Menschliches und Zwischenmenschliches auf höchsten Ebenen oder unter den vielen Bediensteten, die hinter den prächtigen Kulissen des Schlosses walteten.
So zum Beispiel die Führung in historischen Kostümen am Pfingstsonntag (23.5., 14.30 Uhr), wo ehrenwerte Damen aus dem Hofstaat der Markgräfin Sibylla Augusta aus erster Hand über Geschehenes oder Erdachtes, Geheimnisvolles oder Mysteriöses am badischen Hof berichten, denn wohl kein Adelshof kam ohne Intrigen, Klatsch und Tratsch aus... Auch die Familienführung am Pfingstmontag (24.4., 14.30 Uhr) widmet sich dem Neuesten vom Hofe: Wer hat wann, wo und mit wem gesessen, gegessen und gesprochen?
Alltagsbeobachtungen und Gerüchte beflügelten schon damals die Fantasie. Einen andersartigen Blick hinter die Kulissen liefert die „Begegnung mit Jupiter über den Dächern von Rastatt“: Der Weg nach oben zum „Goldenen Mann“, wie die Jupiterfigur auf dem Schlossdach im Volksmund genannt wird, führt auch durch die Zimmer im zweiten Obergeschoss, in denen die Hofbediensteten wohnen sollten – welch ein Kontrast zum Prunk der Beletage! Die Aussicht von oben ist allerdings doch schon wieder fürstlich zu nennen, denn vom Dach des Schlosses lässt sich die Stadtanlage barocker Prägung besonders gut erkennen (So, 25.4., 14.30 Uhr).
Und wer einmal durch das nächtliche Schloss wandeln will, der sollte sich die Walpurgisnacht freihalten: Am Fr, 30.4. geleiten ab 20 Uhr historisch gekleidete Figuren aus früheren Zeiten durch die Beletage und erzählen im „Nachtschattengeflüster“ Geheimnisvolles und Geschichtsträchtiges am badischen Hofe... -bes
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