Mahnwache für Gärten und Denkmalschutz in der Siedlung „Wohnen am Fasanengarten“
Stadtleben // Artikel vom 22.01.2019
Schweigend wollen Bürger aus ganz Karlsruhe gegen die Baupolitik protestieren, wenn dem Gemeinderat der Beschluss zum Vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Wohnen am Fasanengarten westlich der Parkstraße, Karlsruhe – Oststadt" vorgelegt wird.
Mit einer Mahnwache vor dem Rathaus auf Initiative der Interessensgemeinschaft „Hilfe für denkmalgeschützte Gärten Karlsruhe, Oststadt“ wehren sie sich dagegen, „dass das Stadtklima durch das massive Versiegeln weiterer Grünflächen verschlechtert, der Klimawandel forciert und die Stadt ihren eigenen Zielen als Grüne Stadt nicht gerecht wird“. Im konkreten Fall des von der Hardtwaldsiedlung Karlsruhe betriebenen Bauprojekts „Wohnen am Fasanengarten“ fürchten die Bürger, dass die Lebensqualität durch massive Nachverdichtung zunichte gemacht wird. Zahlreiche seltene und zum Teil geschützte Tier- und Pflanzenarten, die sich in den weitläufigen Gärten der 1921 als Gartenstadt gebauten Wohnanlage inzwischen angesiedelt haben, sind bedroht.
Seit mehreren Jahren schon versucht die Hardtwaldsiedlung, die Gärten zu entmieten oder zu räumen. „Nachbarn sind in diesem Sommer bedroht und genötigt worden, ihre Gärten aufzugeben“, so Andrea König, Initiatorin der Mahnwache. Es solle der Eindruck entstehen, die Gärten würden nicht mehr gepflegt und genutzt. „Dem wiedersprechen wir aufs Heftigste“, so mehrere Anwohner. „Wir pflegen und schützen unsere Gärten und leisten damit einen aktiven Beitrag für eine gesunde Lebensumgebung. Jetzt wird uns vorgeworfen sie verwildern, nur weil wir ökologisch gärtnern.“
Außerdem bedrohen die Nachverdichtungspläne des Projekts eine denkmalgeschützte Gartenstadtanlage, die in ihrer Gesamtheit als Ensemble nach §2 DSchG unter Denkmalschutz steht. Sie ist eine historisch bedeutende Wohnanlage mit sozialem und ökologischem Mehrwert, deren Schutz einfach mit der Entscheidung zur Zerstörung durch Nachverdichtung ausgehebelt wird: Die Wohnanlage in der Karlsruher Oststadt ist nach dem Vorbild einer „Gartenstadt“ angelegt, die als Sachgesamtheit von Wohngebäuden und Einfriedungsmauern, Vorgärten, Kleingartenanlagen im Inneren des Baublocks sowie den dortigen historischen Garagengebäude unter Denkmalschutz steht. „Noch im April antwortete mir eine Denkmalschutz-Expertin beim Stadtbauforum Sanierung im Denkmalschutz öffentlich, dass der Denkmalschutz hier ihrer Meinung nach zu Unrecht aufgegeben worden sei“, so König. -ps/pat
Di, 22.1., 15.30 Uhr, Marktplatz, Karlsruhe
www.openpetition.de/petition/online/hilfe-fuer-denkmalgeschuetzte-gaerten-in-karlsruhe-oststadt
Nachricht 1370 von 7256
WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL
Klosterfest Bad Herrenalb 2024
Stadtleben // Artikel vom 03.08.2024
Das beliebte Fest im historischen Klosterbezirk zieht jedes Jahr eine große Zahl von Besuchern aus nah und fern an und hat eine lange Tradition.
Weiterlesen … Klosterfest Bad Herrenalb 2024Zirkus Charles Knie
Stadtleben // Artikel vom 02.08.2024
Der 2017 in Monte Carlo preisgekrönte Zirkus Charles Knie schlägt für zehn Tage sein Zelt auf dem Messplatz auf.
Weiterlesen … Zirkus Charles KnieBrahmsplatzfest 2024
Stadtleben // Artikel vom 26.07.2024
Das Kulturnetzwerk Mühlburg präsentiert auch 2024 beim „Brahmsplatzfest“ ein Kulturwochenende mit musikalischen und kulinarischen Köstlichkeiten.
Weiterlesen … Brahmsplatzfest 202415. Calwer Klostersommer
Stadtleben // Artikel vom 25.07.2024
Die Mauern der Klosterruine St. Peter und Paul bilden zum 15. Mal die imposante Kulisse des Sommerfestivals „Calwer Klostersommer in Hirsau“, der mit seinen Abendveranstaltungen von klassischer Musik, Pop und Rock bis Comedy jährlich rund 15.000 ZuschauerInnen in den Nordschwarzwald zieht.
Weiterlesen … 15. Calwer KlostersommerSchmuck – Kunst @ Schmuck Concepte Heinz Laible
Stadtleben // Artikel vom 20.07.2024
Von der Eröffnung 1997 an ist Heinz Laibles Goldschmiede Schmuck Concepte auch eine Galerie, die Künstlern in einem idyllisch gelegenen Weststadtinnenhof die Möglichkeit bietet, ihre Werke bei ständig wechselnden Ausstellungen zu präsentieren.
Weiterlesen … Schmuck – Kunst @ Schmuck Concepte Heinz LaibleBewerbungsschluss „Lametta“ 2024
Stadtleben // Artikel vom 20.07.2024
Bis Sa, 20.7. kann man sich für einen Stand bei der 13. Ausgabe des Kunst- und Designmarkts „Lametta“ (6.+7.12., Tollhaus) bewerben.
Weiterlesen … Bewerbungsschluss „Lametta“ 2024Magasin Madagascar 2024
Stadtleben // Artikel vom 19.07.2024
Wenn der Duft der Vanille- und Pfefferinsel ins Atelier für Gestaltung weht, öffnet das „Magasin Madagascar“ in der Goethestr. 36!
Weiterlesen … Magasin Madagascar 2024Abgesagt: Punkrock-Flohmarkt
Stadtleben // Artikel vom 13.07.2024
In Ungnade gefallene Bandshirts und Platten rausgekruschtelt – der „Punk-Flohmarkt“ geht in die zweite Runde!
Weiterlesen … Abgesagt: Punkrock-FlohmarktInside Out Project Pforzheim / Alfons & Emma Quartiersfest 2024
Stadtleben // Artikel vom 12.07.2024
Als Teil seines weltweiten Kunstprojekts kommt der „Inside Out“-Fototruck des französischen Künstlers JR nach Pforzheim.
Weiterlesen … Inside Out Project Pforzheim / Alfons & Emma Quartiersfest 2024
Einen Kommentar schreiben
Kommentar von Andrea König |
Die Mahnwache ist vorüber, der Gemeinderat hat entschieden, dass gebaut werden darf, und die Anwohner fragen sich: „Gelten in unserer Stadt keine Vorgaben“? Da gibt die Stadt Unsummen für öffentlichkeitswirksame Hochglanzbroschüren wie
http://presse.karlsruhe.de/db/meldungen/verkehr/stadtbauforum_zum_freiraumentwicklungsplan.html
https://www.karlsruhe.de/b3/bauen/projekte/klimaanpassung/HF_sections/content/ZZlCX0Pvquj3Xx/ZZm2CEM87ZaAB8/Begleitheft%20Teil%201.pdf
aus, um dann bei nächster Gelegenheit die eigenen Pläne ebenso wie ihre Glaubwürdigkeit wieder über den Haufen zu werfen? Wir alle, die wir für den Erhalt der denkmalgeschützten Gärten kämpfen, empfinden es – nennen wir es einmal kurios – wie z.B in ka-news an diesem Tag über dieses Thema berichtet wird:
https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Hardtwaldsiedlung-will-am-Fasanengarten-bauen-Vorstand-Norbert-Krumm-sagt-Sozialer-Wohnraum-ist-nur-mit-Kompromissen-zu-erreichen;art6066,2331297
Denn ein Kompromiss setzt immer voraus, dass man miteinander spricht und einen Mittelweg findet, was leider in diesem Fall überhaupt nicht stattfand. Gerade in einer Genossenschaft sollte aber so ein Umgang miteinander Gang und Gäbe sein. Und nicht, dass, z.B. schon Jahre bevor der Bebauungsplan überhaupt auslag, alte Menschen drangsaliert werden, ihre Gärtchen zu räumen. Es hat schon seinen Grund, dass der Hardtwaldsiedlung die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde! Solche Vorgänge werden bei den Interviews, sei es von ka-news oder BNN, selbstverständlich nicht thematisiert.
Gerade in Anbetracht der beiden ka-news-Artikel
https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Fehlender-Wohnraum-in-Karlsruhe-Koennte-mit-wenig-genutzter-Flaeche-der-Kirche-Platz-geschaffen-werden;art6066,2331371
https://www.ka-news.de/region/karlsruhe/Karlsruhe~/Im-C-Areal-in-der-Karlsruher-Nordstadt-tut-sich-was-Moeglicher-Baubeginn-fuer-etwa-1-300-Wohnungen-erst-Ende-2024;art6066,2315583
wären durchaus Möglichkeiten vorhanden, wenn man bezahlbaren Wohnraum schaffen wollte. Natürlich nur dann, wenn nicht immer die Privatinvestoren, sondern die verschiedenen Genossenschaften zum Zuge kämen.
Die Gemeinderäte, welche ihre Verantwortung der Stadt und ihren Bürgern gegenüber ernst nehmen, sind in der Minderheit. Die Presse äußert sich über so einen Zynismus natürlich nicht, bzw. macht noch Werbung dafür, dass in einem der am dichtesten besiedelten Ortsteile gebaut werden darf. Natur- und Denkmalschutzaspekte möchte ich erst gar nicht erst erwähnen.
Andrea König