uniKAte+design 19

Stadtleben // Artikel vom 17.05.2019

Um die Schaufenster-Aktion zum „Designkaufhaus Loft“ (Fr-So, 24.-26.5.) harmonischer zu gestalten, haben wir in Kooperation mit der Karlsruher Messe- und Kongress GmbH KMK, der Karlsruhe Marketing und Event GmbH KME und dem K3 Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro Karlsruhe dieses Jahr selbst etwas auf die Beine gestellt.

Denn „Raum für Kunst und Kultur im Karlsruher Einzelhandel“ gab es bereits lange vor dem „Stadtfenster“ und anderen Designwochen: 2011 veranstaltete die Initiative Kunsttransit mit INKA eine stadtweite Fotoausstellung im Rahmen der „KulturZeitRäume“. Nach dem Aus der Kunsthandwerksmesse „Eunique“ lassen wir das damalige Motto „uniKAte“ aufleben und präsentieren von 17.5. bis 1.6. „uniKAte+design“ als neue Präsentationsplattform für die Kreativszene aus Karlsruhe und der Region im inhabergeführten Einzelhandel, die Netzwerke stärkt und einen unterstützenden Impuls für eine attraktive Innenstadt gibt. -pat

INKA-Designlounge & Pavel Miguel @ Tasca do José & INKA Verlag
Eingeläutet wird „uniKAte+design 19“ mit der „INKA-Designlounge“ im Hof der portugiesischen Tasca do José in der Südlichen Waldstraße, wo der Berghausener Kubaner und preisgekrönte Skulpturenmacher Pavel Miguel im Fokus steht. Die Taverne von José Vasconcelos zeigt aus dem Fundus seiner urwüchsigen Plastiken unter dem Titel „Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist (Dime lo que comes y te diré quién eres)“ Gambas in verschiedenen Dimensionen. Miguel, der mit seiner hängemattenartigen Wasserinstallation „No te duermas en los laureles“ eben noch auf der 13. „Havanna-Biennale“ vertreten war, bedient sich oft der Natur, um sie mit den existenziellen, ideologischen und politischen Auswüchsen, Trieben und Perversionen der Gegenwart zu konfrontieren – wie Krieg, Unfreiheit oder Konsum. Der INKA Verlag macht die Glasfront frei für seine Schreibmaschinen-Mammutbaumbücher-Skulptur„El zócalo de la cultura (Der Sockel der Kultur)“. Im Hof der Tasca begrüßt INKA am Fr, 17.5. ab 16 Uhr Kunden und Freunde, während der auch in der Sternegastronomie für seine Borosi-Unikatgefäße geschätzte Grünwettersbacher Glasbläser Michael Schwarzmüller Lachs, Rinderfilet und Polenta anrichtet: „Hot Cloche“ nennt sich das sprichwörtliche Happening, bei dem er mit seiner 1.400-Grad-Propangas-„Lampe“ Borosilikatglas erhitzt, zu Glocken formt und es über die mediterranen Häppchen stülpt, bis sie gar sind. Den Hofempfang, bei dem auch einige Schaufensterkünstler zugegen sind, begleiten coole Global-Wackel-Sounds sowie Sandie Wollasch (Gesang) und Matthias Hautsch (Akustikgitarre) mit zwei Livesets.
Waldstr. 50 & Amalienstr. 41, www.tascadojose.de, www.inka-magazin.de, www.pavelmiguel.de

Wolke 13 @ Modehaus Schöpf
Eine weitere „uniKAte+design 19“-Vernissage ist bei Schöpf anberaumt. Zu sehen gibt es bezaubernde „Individuelle Papeterie rund um den Hochzeitstag mit Kalligrafiepräsentation“ (Sa, 18.5., 12-17 Uhr) von Christina Ravnikars Label Wolke 13. Angefangen bei der „Save the Date“-Karte über die Einladung, Tisch- und Menükarten und kleine Anhänger für Gastgeschenke bis hin zur herzlichen Danksagung ist alles fein aufeinander abstimmt. Während andere Gestalter ein spannungserzeugendes Kontra zum originären Ladenangebot setzen, harmoniert ihre Papeterie perfekt mit dem seit 1899 am Karlsruher Marktplatz ansässigen Modehaus Schöpf, das mit der größten Auswahl an Cocktail- und Abendkleidern weit und breit führend in festlicher Mode für die ganze Familie ist.
Kaiserstr. 137-139, www.modehaus-schoepf.de, www.wolke13.de

Originelle Maßschuhe @ Pâtisserie Ludwig
Der für sein modern interpretiertes Schusterhandwerk 2018 bei „Ideenstark“ ausgezeichnete Grötzinger Maßschuhmacher Benjamin Bigot präsentiert mit „Golden Eye“ eine vier Paare umfassende neue Kollektion. Entstanden sind in Kooperation mit „Hommage an Lotte“, Katrin Reheis’ Maßbekleidungsatelier aus dem bayerischen Neubeuern, drei Damenschuhe namens Maja, Mathilde und Katrin sowie das Herrenstiefelletten-Modell Ben, die in der Pâtisserie Ludwig aus der Südlichen Waldstraße einen aufsehenerregenden Kontrast zu den unter Törtchenfreunden so beliebten französischen Backwaren von Konditorin Miriam Kungl und Konditormeister Sven Ludwig bilden.
Waldstr. 85, www.patisserie-ludwig.net, www.originelleschuhe.de

Fabian Schmid @ Antikart
Aus einer Diplomarbeit ist in Kooperation zwischen der Karlsruher Hochschule für Gestaltung, der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und der Majolika Manufaktur 2018 der erste automatisierte 3D-Keramikdrucker entstanden. Konstruiert hat ihn HfG-Produktdesign-Student Fabian Schmid. Mit dem videoüberwachten und onlinegesteuerten Drucker können im 24-Stunden-Betrieb individuelle Keramikobjekte in Serie produziert werden, von denen sich die Majolika eine Alternative zur hochpreisigen Keramikkunst verspricht. Seine Ausstellungsobjekte sind umringt von Antiquitäten: Die mit Antikart dieses Jahr 25. Jubiläum feiernden Ralf Durbass und Klaus Kasper versammeln gut Erhaltenes aus sämtlichen Epochen von den 20ern übers Mid-Century bis zur Moderne.
Amalienstr. 37, www.antikart-karlsruhe.de, www.majolika-karlsruhe.de/3d-keramik-druck

Borosi by Schwarzmüller Glas & Atelier Himmelsbach @ Marc Ephraim
Organische Konturen und bunte Nasen sind das Markenzeichen von Michael Schwarzmüllers Borosi-Unikaten, deren Name vom verwendeten Borosilikatglas herrührt. Den Salonatmosphäre verströmenden „Lieblingsort für die modeinteressierte Dame“ in der Südlichen Waldstraße von Lifestyle-Experte Marc Ephraim teilen sich die Trinkbecher, Tassen, Flakons, Schalen und Vasen mit exklusiven Prêt-à-porter-Labels, unbekannteren kleinen Kollektionen, exquisiten Accessoires – und den originellen Up- und Recyclingmöbeln von Peter Himmelsbach: Der Schreiner verbindet in seinen zwei ausgestellten Boards das Alte und würdigt es mit Neuem, wenn er Form, Stil und Farbe von Vergangenheit und Gegenwart harmonisch zusammenführt.
Waldstr. 95, www.marc-ephraim.de, www.borosi.com, www.atelier-himmelsbach.de

Hutlinde @ Bassmann Optik
Bei ihr braucht es „Mut zum Hut“! Denn Dietlinde Ambos ist eine der letzten ihrer Zunft. Ob klassischer 20er-Jahre-Stil, ein Fascinator wie er auch im englischen Königshaus getragen wird, dezente Headpieces oder letzter Schrei, Alltag oder besonderer Anlass, aus Filz, Sinamay, Wolle, Stroh, Panama, Seide oder Tüll, mit Lederblume oder Federn geschmückt – geschickt und ideenreich kombiniert die Karlsruher Hutmacherin im Weststadt-Atelier nach alter Handwerkskunst ihr Arbeitsmaterial zu Kappen, Haarschmuck und Hüten, von denen eine Auswahl bei Bassmann zu sehen ist. Der heute von Birgit Deck geleitete Traditionsoptiker am Marktplatz ist seit 1910 eine der ersten Adressen für modische und hochwertige Brillen in Karlsruhe und hat Ende 2018 seine neue Filiale in der Südlichen Waldstraße eröffnet.
Kaiserstr. 141 & Waldstr. 42 a, www.bassmann-optik.de, www.hutlinde.de

Leonore Jock @ Romy Ries Concept Store
„Let’s Play New“ hat Schmuckdesignerin Leonore Jock ihre Kleinserie genannt, für die sie Knöpfe als Ringe inszeniert, gießt, mit den Händen gestaltet und alte Formen wiederbelebt. Bekannt ist sie durch die aus Lindenholz gesägten leuchtend bunten „Klunker für Uschi“ und der gleichnamigen Produzentenschau. Für „uniKAte+design 19“ verlängert sich die Laufzeit ihrer aktuellen Ausstellung im gerade Siebenjähriges feiernden Weststadt-Concept-Store von Romy Ries, die nahe dem Gutenbergplatz Hyggeligem und Nordic Design eine Heimat gegeben hat: Ihr Angebot besteht überwiegend aus dänischem Wohndesign, Accessoires, Home-Mode sowie Pflege- und Genussprodukten von kleinen Manufakturen mit Fokus auf Fair-Trade und Nachhaltigkeit.
Yorckstr. 41, www.romyries.de, www.leonorejock.me

Papierlefanz @ Laden Zwei
Grafikdesignerin Joy-Anne Otto ergänzt das Angebot im Laden Zwei um ihren Papierlefanz unter dem verbindenden Motto „Heimat“, deren Definition sie als Wahl-Karlsruherin hinterfragt. Zu sehen und zu kaufen gibt es Geschenkverpackungen und Tüten, die aus alten Karlsruher Stadtplänen gefaltet sind, sowie Postkarten mit zwei augenfälligen Motiven: das Schloss und der ladennahe Krautkopfbrunnen am Gutenbergplatz. Im Schaufenster ist außerdem eine thematische Installation aus Pappe und Papier aufgebaut. Ansonsten führt Manuela Seith vornehmlich fair produzierte Mode und Accessoires jenseits des Mainstreams; wer lokale Labels, Unikate, Kleinserien, Maßarbeiten, Upgecyceltes oder Übergrößen sucht, wird in der Weststadt ebenfalls fündig. Dazu birgt der Farbkonzeptraum bunte Geschenkideen.
Goethestr. 41, www.ladenzwei.com

Jølg @ Unser Onkel Store
Die Themen Nachhaltigkeit und Design ziehen sich durch das sorgsam kuratierte Sortiment des Unser Onkel Stores von Diana und Janina Böhm am Gutenbergplatz, wobei unter dem Slogan „Schönes & Gutes“ vorzugsweise kleine Labels sowie junge Designer supportet werden – wie Romina Mangler und Johannes Lämmerhirt aus Gernsbach mit ihren liebevoll restaurierten Jølg-Industrielampen, die so aufgearbeitet sind, dass sämtliche Spuren der Zeit wie Abplatzer, Rost und Farbspritzer erhalten bleiben. Somit ist jede Lampe ein Unikat und erzählt seine eigene Geschichte. Die Lampenschirme sucht sich das Duo in ganz Europa zusammen, der Großteil stammt aus Frankreich, wo sie zu Beginn der Industrialisierung u.a. die Fabrikhallen von Peugeot und Citroen erhellt haben.
Nelkenstr. 17, www.unseronkel.com, www.jolg.de

Max Kosoric @ Architekturschaufenster & Licht + Planung
Auf ganz verschiedenen künstlerischen und gestalterischen Ebenen bewegt sich Max Kosoric. Seine Objekte – die Varianten eines Quadrats darstellenden „Drei Damen vom Grill“-Skulpturen aus gefaltetem Stahl und die sowohl filigraner Dreibeiner als auch insektenhaftes Gestell verkörpernde Stehlampe Modell 1 – teilen sich das mit Ausstellungen, Seminaren und Infoveranstaltungen ein Bewusstsein für Baukultur und urbanen Lebensraum schärfende Architekturschaufenster in den Räumen der Karlsruher Architektenkammer und Fatih Yetgins Lichtplanungsbüro Licht + Planung, dessen Architektenteam seine Kunden in der nördlichen Waldstraße auch bei allen baugestalterischen und designtechnischen Themen begleitet.
Waldstr. 8 & 17, www.architekturschaufenster.de, www.licht-und-planung.de, www.max-kosoric.de

Finn @ CC99
Perfekt für Poster im Format DIN A1 und größer sind die Posterleisten von Sebastian Griech und seinem Label Finn Handcrafted Goods. Dank integrierter Magnete und unsichtbarer, weil hinter der Leiste verankerter Knoten können auch Plakate, Kalender, Pläne oder Skizzen ganz einfach fixiert, aufgehängt und ebenso schnell und unkompliziert ausgewechselt werden. Neu zum Start von „uniKAte+design 19“: rechteckige, auch mit Gehrungskante erhältliche Eichenholzvarianten, die einem Bilderrahmen noch ähnlicher sind. Sie zieren das regelmäßig umgestaltete Schaufenster des Anfang 2019 in der östlichen Kaiserstraße eröffneten Coworking-Spaces CC99, der zugleich interdisziplinäres Designstudio, Shop und Arbeitsraum für Selbstständige aus den Bereichen Design, Fotografie, Kunst, Architektur und Informatik ist.
Kaiserstr. 99, www.cc99.online

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 1 und 3.

WEITERE STADTLEBEN-ARTIKEL