Halle-Luja P8! Neues Kunst- und Kulturzentrum für den Verein Panorama in Bulach
Stadtleben // Artikel vom 11.06.2021
Der Tiefschlag kommt für das soziokulturelle Zentrum P8 kurz vor dem Corona-Knock-out.
Als der C-Areal-Investor GEM den Betreiberverein Panorama darüber in Kenntnis setzt, dass der zum 31.12.2020 auslaufende Mietvertrag für die Pennsylvaniastraße 8 nicht verlängert wird. Grund: Man hat den Wohnungsbaubeginn auf dem Elf-Hektar-Gelände des ehemaligen US-Armee-Versorgungszentrums in der Nordstadt mal eben um vier Jahre nach vorne verlegt. Trotz zugebilligter Schonfrist bis Ende Juni standen die P8-MacherInnen um Vorstand Florian Kaufmann damit zu Jahresbeginn vor derselben ungewissen Zukunft wie schon 2014 nach dem kulturverbotsbedingten Aus fürs Vorgängerprojekt, der Halle 14 im Rheinhafen.
Jetzt nimmt die langwierige Suche offenbar ein schnelles Ende: Dank parteiübergreifender 100-prozentiger Zustimmung im Gemeinderat und unter lautstarker Fürsprache von OB Mentrup und CDU-MdB Wellenreuther tut sich im Westen der Stadt eine Immobilie auf, die mehr als ein adäquater Ersatz ist. Eröffnet hat man sich diese Option allerdings selbst. Durch einen Insidertipp infolge mehrerer öffentlich gemachter Hilfsgesuche wurden die P8ler auf das Objekt in der Schauenburgstr. 5 in Bulach aufmerksam – das mit der baurechtlich möglichen kulturellen Nutzung, seiner lärmunempfindlichen Gewerbegebietslage und der sehr guten ÖPNV-Anbindung alle selbstgestellten Kriterien erfüllt und noch übertrifft. Denn mit dem Raumangebot auf dem 2.700-Quadratmeter-Areal lassen sich gleich mehrere Platzprobleme auf einmal lösen: als da wären Arbeits- und Übungsräume für über 150 Karlsruher Kunstschaffende, verteilt auf 15 Proberäume samt Tonstudio und Sozialräumen für umgerechnet rund 120 Musiker bzw. 33 Bands sowie zwölf Ateliers für 32 Künstler.
Mit dem 600 Personen fassenden Veranstaltungsraum und zwei großen Open-Air-Flächen stößt das P8 in ganz neue Dimensionen vor! Außerdem bliebe Fläche für weitere kulturelle Initiativen wie Xtra Dance, Retro Games, Fab Lab, das Gotec oder auch den Projektraum Pool und die Nordbeckenateliers, wo eine Gruppe von Künstlern und Akademie-Absolventen nach dem Tod ihres Vermieters und der damit zum Verkauf stehenden Lagerhalle im Rheinhafen noch versucht, eine Räumung abzuwehren. Die zuvor als Büro- und Lagerfläche des Elektrogroßhändler Sonepar genutzte Immobilie ist idealerweise bereits ab Juli zu haben.
Das über Crowdfunding, Eigen- und einmalige Bundesmittel aus dem „Neustart Kultur“-Topf zu finanzierende Investitionsvolumen für die Umgestaltung des zuletzt im Jahr 2000 sanierten Gebäudes aus dem Jahr 1991 kalkuliert der Verein Panorama mit 100.000 Euro; der jährliche Finanzbedarf beträgt dann ab 2022 eine Mietsubvention für Ateliers, Proberäume und Gemeinschaftsflächen von 112.000 Euro, dazu eine mit 30.000 Euro bezifferte halbe Verwaltungsstelle für die Betreuung der rund 35 Untermieter – macht einen zusätzlichen Förderungsbedarf von 142.000 Euro pro Jahr, von dem die Stadt Karlsruhe 95.000 Euro und das Land Ba-Wü 47.000 Euro tragen. Auch die 35.000 Euro Mietzuschuss fürs laufende Jahr werden aus dem Kulturhaushalt abgezwackt. „Wenn alle Genehmigungen zügig vorliegen, könnten wir die Räume im günstigsten Fall ab Oktober oder November nutzen“, schätzt Kaufmann.
Zuvor steht auf dem C-Areal sogar noch eine Open-Air-Veranstaltung an: Hengameh Yaghoobifarah (Fr, 11.6., 20 Uhr), medial bekannt durch die pseudosatirische Taz-Kolumne „All cops are berufsunfähig“, liest aus ihrem Debütroman „Ministerium der Träume“. -pat
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